Die Kadetten Schaffhausen haben sich in der Hauptprobe für die zehnte Teilnahme in der Handball-Champions-League nicht mit Ruhm bekleckert. Das Team von Trainer Peter Kukucka besiegte im Cup-Achtelfinal den Erstligaklub Wädenswil glanzlos mit 31:27 Toren.
Nervosität hat der diffuse Auftritt nicht ausgelöst, denn die Kadetten sind finanziell, strukturell, organisatorisch und bezüglich Kader so gut aufgestellt wie lange nicht mehr. Entsprechend optimistisch gibt sich der Klubchef Giorgio Behr: «Im Tor und im Angriff sind wir klar stärker. Die Abwehr braucht nach dem Wechsel von David Graubner vom Spielfeld in die Geschäftsführung noch etwas Zeit.»
Schwer abzuschätzen sind die sportlichen Aussichten in der Gruppe C. International kaum bekannt ist Elverum, der norwegische Auftaktgegner von heute Donnerstag, bei dem der slowenische Rückraum-Linkshänder Tine Poklar den Ton angibt. Ademar León hat nach dem Zerfall der spanischen Liga nicht mehr die Qualität früherer Jahre. Der einstige Weltklasse-Linksaussen Juan Garcia, mittlerweile 40-jährig, ist auf und neben dem Platz immer noch eine treibende Kraft. Achtelfinalkandidaten sind die Dänen von Skjern. Kreisläufer Bjarte Myrhol, der bis 2015 bei den Rhein-Neckar Löwen mit Andy Schmid ein «Traumgespann» bildete, und der Linkshänder Sarup Söndergard sind die bekanntesten Akteure. Kaum auszurechnen ist die multinationale Equipe von Dinamo Bukarest mit vielen Serben, Ungarn und Iranern. Und im slowenischen Team von Velenje stehen zahlreiche Nationalspieler.
Die Kadetten haben die Konsequenzen aus der national und international durchwachsenen letzten Saison gezogen. Das Team ist eine Mixtur aus der vereinseigenen Handball Academy, dem Schweizer Nationalteam und sieben teilweise namhaften Ausländern. Gabor Csaszar ist als bester Spieler der letzten Saison in jeder Halle ein Begriff. Der kroatische Torhüter Ivan Stevanovic hat mit einer Glanzleistung bereits am Supercup gegen Wacker Thun auf sich aufmerksam gemacht. Grosse Erwartungen werden auch in den ukrainische Werfer Vladyslav Ostrouschko gesetzt. Der Verein arbeitet nach Insider-Schätzungen mit einem Budget von 3,5 Millionen Franken und liegt damit im hinteren Mittelfeld der Champions League.
Quelle: hgt. / NZZ