Diesen Sieg hatte man doch eigentlich schon in der Tasche! Die Kadetten führten noch in der 52. Spielminute mit vier Treffern Vorsprung und mussten am Ende doch ganz knapp mit 26:27 (9:12) als Verlierer vom Platz.
Verspielt hatte man den Sieg aber vor allem in der ersten Halbzeit. Die Kadetten hatten erneut sehr viel Mühe, ihre Chancen konsequent zu nutzen. Die Schaffhauser scheiterten teils an BSV-Keeper Dragan Marjanac, oft aber auch an sich selbst. Auch die alt bewährten Spieler taten sich schwer mit dem Toreschiessen, Csaszar, Liniger, Szyba, Maros und Markovic hatten allesamt eine schwache Torausbeute vorzuweisen in der Halbzeitspause. So musste man die Berner Gastgeber trotz einer eigentlich stabilen Abwehr davon ziehen lassen, in einer Überzahl Situation traf Jakub Szymanski nach gut 17 Spielminuten zum 11:5 für seine Farben.
Noch bis zur Pause konnten die Gäste aus Schaffhausen etwas Boden gut machen, die bis dahin absolut entfesselten Berner hatten nun selbst auch Mühe, Kadetten-Goalie Stevanovic zu überwinden. Mit 12:9 ging es in die Kabine.
Die erste Führung im Spiel erlangten die Kadetten kurz nach Wiederaufnahme der Partie. Dem vorausgegangen war eine vierminütige Überzahl Situation auf Grund einer direkten roten Karte gegen Luka Groff und einer weiteren Strafe wegen reklamierens gegen die BSV-Bank. Die Kadetten nahmen den Schwung mit, die Heimmannschaft hingegen war nun verunsichert. Unmittelbar nach einem Time-out der Bernern traf Dimitrij Küttel mit einem herrlichen Treffer aus dem Rückraum zum 19:23. Zu Spielen waren noch etwas weniger als zehn Minuten, die Kadetten schienen das Ruder doch noch einmal herumgerissen haben zu können. Doch denkste, die Berner ihrerseits drehten mit der lautstarken Untersützung in der überschaubaren Gümliger Mooshalle nochmal richtig auf und glichen die Partie nach einem Dreierpack von Michael Kusio in der 57. Spielminute wieder aus und übernahmen eine Minute später gar die Führung. Im letzten Angriff der Partie hatten die Kadetten Ballbesitz, konnten ihre Chance aber nicht verwerten. Eine unglückliche Niederlage für den Schweizer Meister, frenetisch gefeiert von den Einheimischen: „Gegen die Kadetten zu gewinnen ist immer was Spezielles, vor allem vor Heimpublikum“, meldete sich Best-Player Kaspar Arn nach der Partie zu Wort. Auf Schaffhauser Seite machte Ron Delhees die vielen Fehler in der ersten Halbzeit für die Niederlage geltend.
Telegramm:
BSV Bern-Muri – Kadetten Schaffhausen 27:26 (12:9). –
Mooshalle Gümligen, 460 Zuschauer. – Kadetten: Stevanovic (spielte durch/ 14 Paraden); Meister(3), Delhees (1), Liniger (6/4), Küttel (2), Csaszar (7), Pendic (1), Beljanksi (1), Gerbl (4), Szyba (1), Markovic, Maros. Zehnder, Norouzi, Cvijetic: nicht eingesetzt; Tominec: verletzt; Brännberger: überzählig.
Quelle: Medienstelle Kadetten Schaffhausen