Die Schweizer Nationalmannschaft gewinnt ihr erstes Spiel am masters cup gegen Polen knapp mit 29:27. Überragender Spieler der Partie war mit Samuel Zehnder ein Schaffhauser. Er traf neunmal!
Das erste von zwei A-Länderspielen am 20. und letzten master cup stand unter dem Motto «für die Jugend» – über 1’000 Schülerinnen und Schüler mit ihren Begleitpersonen sorgten für eine wunderbare Ambiance. Sie sahen ein umkämpftes und spannendes Spiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe, mit dem umjubelten besseren Ende für die Schweiz.
Der 13. Sieg im 40. Länderspiel gegen Polen war ein hartes Stück Arbeit. Die körperlich sehr robusten Osteuropäer legten in Zug gleich mit 3:0 vor und hielten die Schweizer in der ausgeglichenen Partie auch fortan immer wieder auf Distanz. Die Dreitore-Führung hatte bis zum 22:19 eine Viertelstunde vor Schluss Bestand.
Die Schweizer zwangen danach das Glück und auch den Erfolg auf ihre Seite. Neben der Verteidigung, die laufend an Stabilität gewann, spielten zwei Spieler dabei eine Hauptrolle. Einerseits Torhüter Nikola Portner, der nach 44 Minuten den zuvor gut spielenden Marc Winkler (10 Paraden) ersetzte und danach die Hälfte der zehn Würfe auf sein Tor abwehrte.
Hohe Effizienz, wenig Fehler
Andererseits der 18-jährige Samuel Zehnder: Der linke Flügel der Kadetten Schaffhausen spielte nicht nur unbekümmert, sondern auch gleich enorm abgeklärt auf und erzielte sechs der letzten neun Tore des Gastgebers. Darunter auch die Treffer zum 27:27 und 28:27, die zwei Minuten vor Schluss die Wende brachten. Er notierte am Ende bei neun persönlichen Toren – und blieb dabei ohne Fehlwurf.
Den Wert der Schweizer Leistung am Freitag drücken die statistischen Zahlen aus. In der zweiten Halbzeit erzielten die Schweizer in 24 Angriffen 16 Tore; das entspricht einem sehr guten Wert von 67 Prozent. Dazu verzeichneten die Schweizer (6) über das ganze Spiel nur halb so viele Ballverluste wie die Polen (12). Das war gerade in der Schlussphase ein entscheidender Faktor.
«Eine taktische Breite»
Nationaltrainer Michael Suter freute sich über eine «breit abgestützte Leistung gegen einen sehr robusten Gegner. Es haben alle ihren wichtigen Beitrag geleistet. Dazu kommt neu auch eine taktische Breite, die uns Möglichkeiten eröffnet», sagte er.
Die Schweizer hatten in der ersten Halbzeit im Gegenstoss die zweite Welle wie schon am Yellow Cup mit sieben Feldspielern gespielt, danach für den Positionsangriff auf sechs Feldspieler zurückgewechselt. In der zweiten Halbzeit spielten sie den Angriff konsequent mit sieben Feldspielern. Lösungen fanden sie mit beiden Varianten: Die Angriffseffizienz war auch im ersten Durchgang (48%) bereits ordentlich, es mangelte dabei vorab an der Chancenauswertung.
Das zweite Spiel zwischen der Schweiz und Polen findet am Samstag um 18 Uhr in der Sporthalle Zug statt. Es ist das offizielle Jubiläumsspiel des 20. und letzten master cup. Insgesamt werden an den drei Tagen in Zug, Stäfa und Malters 15 Länderspiele ausgetragen.
TELEGRAMM
Schweiz – Polen 29:27 (13:14)
Sporthalle, Zug – 1’150 Zuschauer – Sr. Castineiras/Zwahlen.
Torfolge: 0:3, 3:3, 4:4, 4:6, 5:6, 5:8, 7:8, 9:11, 12:11, 12:13, 13:14; 13:15, 15:15, 16:16, 16:19, 19:22, 22:22, 23:24, 25:24, 25:26, 26:27, 29:27.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 5mal 2 Minuten gegen Polen.
Schweiz: Winkler/Portner (ab 44.); Meister (1), Rubin (2), Tynowski (5), Lier (1/1), Sidorowicz (2), Raemy (2), Röthlisberger, Küttel (1), Huwyler (1), Schelker (2), Zehnder (9/4), Jud (3), Novak.
Polen: Malcher/Wyszomirski (31. bis 48.); Przytula (2), Salacz (2), Kowalczyk, Szczesny (5), Czuwara (1), Syprzak (2/2), Szpera (2) Jarosiewicz (2), Kondratiuk (2/1), Przybylski (4), Komarzewski (5).
Bemerkungen: Schweiz ohne Schmid, Milosevic (beide dispensiert), Von Deschwanden, Maros, Vernier, Delhees, Markovic, Svajlen, Tominec, Blättler (alle verletzt) und Bringolf (überzählig).
Quelle: SHV Handball