In der Aarauer Schachenhalle haperte es bei den Kadetten vor allem in der Offensive. Gegen Suhr-Aaraus grundsolide Abwehrarbeit fanden die Schaffhauser nie so richtig ein Rezept und müssen zum Finalrundenauftakt eine 23:26-Niederlage hinnehmen.
Zwanzig schwache Minuten zu Beginn und deren zehn gegen Ende der Partie bringen den Kadetten einen ersten Rückschlag im neuen Jahr. Nur zwischenzeitlich war der entthronte Tabellenführer (Pfadi gewann) wirklich auf der Höhe des Geschehens und konnte in der Aarauer Schachenhalle ihr Können unter Beweis stellen. Das Problem war ein altbekanntes: Suhr-Aaraus unkonventionelle 5:1-Deckung ist allseits bekannt und stellte am Sonntagabend einmal mehr eine Enigma für den Schaffhauser Angriff. Der enorme Druck auf den Mittelmann führte dazu, dass die Kadetten Rückraumachse komplett aus dem Spiel genommen werden konnte und den Orangen so ein veritabler Fehlstart unterlief. Nach der Startviertelstunde hatten die Gäste aus der Munotstadt nur gerade zwei Treffer zu Buche stehen und lagen mit 2:7 in Rückstand.
Dank dem eingewechselten Torhüter Kristian Pilipovic, einer verbesserten Abwehrarbeit, einigen Penalty-Toren von Samuel Zehnder und gütiger Hilfe von den über den überraschenden Spielverlauf völlig perplexen Gastgebern, schafften die Kadetten die Wende dennoch umgehend. Gabor Csaszar erzielte mit seinem ersten Tor des Abends in der 26. Spielminute den 9:9-Ausgleich und sorgte eine Zeigerumdrehung später für die erstmalige Führung seiner Mannschaft. Es sollte auch die Letzte sein. Ein Doppelpack von Suhr-Aaraus David Poloz in der 30. Spielminute bescherte der Heimmannschaft dann aber doch noch die knappe Pausenführung (11:10).
In der Halbzeitspause wurde bei den Kadetten nicht die richtigen Schlüsse gezogen. Kamen die Schaffhauser in Durchgang zwei zwar etwas besser mit der Abwehr der Gastgeber zurecht, liessen sie es nun im Abschluss an Effizienz mangeln. Bestes Beispiel stellte Topskorer Zarko Sesum, der mit all seinen sechs Würfen scheiterte. Das sah auch Kadettentrainer Petr Hrachovec nach dem Schlusspfiff so: „Ausschlaggebend war heute sicher die Torhüterleistung. Wir hatten über das gesamte Spiel nur sechs Paraden, derweil liessen wir viel zu viele Chancen ungenutzt.“ Hrachovec‘ Analyse trifft vor allem auf die Schlussphase zu. Beim Stand von 20:20 wechselte Suhr-Aarau-Trainer Misha Kaufmann Dario Ferrante ein, der Torhüter sorgte dafür, dass die Kadettenoffensive in den letzten zehn Minuten kaum mehr Land sah. Reihenweise scheiterten die Munotstädter an Suhr-Aaraus Hintermann und mussten so am Ende mit einer 23:26-Niederlage von dannen ziehen. Es bedeutet für die Schaffhauser der Fall auf Rang zwei und für Suhr-Aarau der Sprung auf Rang vier in der Tabelle.
Für die schwachen üblichen Schaffhauser Leistungsträger sprangen die beiden jungen Flügelspieler Max Gerbl und Best-Player Samuel Zehnder in die Bresche und sorgten für über die Hälfte der Kadettentreffer (je sechs). Nicht zum Einsatz kamen bei den Kadetten unter anderem die angeschlagenen Lucas Meister und Sebastian Frimmel, auch Luka Maros war noch nicht wieder in Sportkleidern zu sehen. Dafür nahm der lange verletzte Nik Tominec erstmals wieder auf der Ersatzbank Platz, musste die Partie aber vom Spielrand beobachten.
Telegramm:
NLA, Finalrunde. – HSC Suhr-Aarau – Kadetten SH 26:23 (11:10). – Schachenhalle Aarau, 961 Zuschauer. SR: Brunner/Salah. Suhr-Aarau: Marjanac (bis 51./5 Paraden), Ferrante (ab 51./ 6P); Reichmuth, Isailovic (4), Skvaril (9/3), Aufdenblatten (6), Poloz (4), Strebel (1), Slaninka (1), Brandt (1), Laube. Kadetten: Stevanovic (bis 14./ keine Parade), Pilipovic (ab 14./ 7P); Zehnder (6/4), Beljanski, Gerbl (6), Sesum, Schelker, Herburger (4), Küttel (2), Csaszar (4/1), Markovic (1). Strafen: Je drei 2-Minutenstrafen gegen Suhr-Aarau und Kadetten.
Quelle: Kadetten Medienstelle