Wir verlieren den Cupfinal in Bern

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In der Verlängerung zogen die Kadetten in der ausverkauften Gümliger Mobiliar Arena gegen Wacker Thun den Kürzeren. Mit 25:30 mussten die Schaffhauser nach 70 Minuten vom Platz und verpassen damit den ersten Titel im Schweizer Cup seit drei Jahren.

Was war das einmal mehr für ein Kampf gegen die Thuner!
In der mit über 2300 Zuschauern gefüllten und stimmungsmässig elektrisierenden Mobiliar Arena war es doch eigentlich angerichtet, der neunte Cupgewinn der Klubgeschichte. Auch die orangen Farben waren in Bern auf den Rängen zahlreich vertreten, auch wenn natürlich die Thuner in Gümligen fast schon ein Heimspiel haben.
Zu Spielbeginn zeigten sich beide Mannschaften gleichermassen emotionsgeladen und auch nervös. Jeder Treffer wurde frenetisch umjubelt als wäre es bereits der letzte entscheidende Schritt zum Titelgewinn gewesen.
Aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Gabor Csaszar übernahm der junge Jonas Schelker die Aufgabe als Regisseur bei den Munostädtern. Und Thun zeigte sich clever: Mit einer sehr offensiven Deckungsvariante nahmen sie den linken und rechten Rückraum quasi aus dem Spiel, so dass Schelker als Mittelmann oft isoliert agieren musste. Die Einwechslung von Luka Maros verschaffte dabei Abhilfe, er fand mit seinen wuchtigen Würfen aus dem Rückhalt doch immer wieder das Tor der Grünen. Maros zeigte nach überstandener langer Verletzungspause eine starke Partie und wurde am Ende richtigerweise zum Best-Player gekürt.
Nur einer spielte vielleicht noch ein Spürchen besser bei den Kadetten: Captain Dimitrij Küttel überzeugte während 38 Minuten auf ganzer Linie, musste nach einer missglückten Abwehraktion aber vom Feld humpeln und den Rest der Partie von der Bank aus begutachten. Verdacht auf Muskelzerrung/Riss. „Ich wollte meiner Mannschaft unbedingt helfen, ich spürte, dass sie mich in dieser Situation eigentlich brauchen würden“, gab Küttel nach der Partie enttäuscht zu Wort.

Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit lagen die Schaffhauser mit 10:12 in Rücklage, vermochten diesen Rückstand nach Wiederanpfiff aber sogleich zu kompensieren. Beim Stande von 17:17 nahm Trainer Hrachovec dann ein scheinbar wegweisendes Time-out. Mit drei-Treffern zogen die Orangen bis zur 46. Spielminute in Front, Wacker schien nach diesem Paukenschlag etwas konsterniert.
Dann aber die Einwechslung von Thuns Torhüter Flavio Wick. Dieser machte die Partie seines Lebens und rettete die Grünen in die Verlängerung. Um genau zu sein brauchte es am Ende gar noch eine Parade von Kristian Pilipovic, damit sich die Kadetten in die Verlängerung retten konnten.
Aber auch dort gab es dann kaum ein Vorbei an Wick, die Orangen scheiterten reihenweise an Thuns Schlussmann und erzielten in zehn Minuten nur gerade einen Treffer! „Eine Leistung so auf den Tag X gebracht wie heute habe ich ganz sicher noch nie“, freute sich der 2.03m grosse Torhüte und fügte an: „Natürlich sind wir gegen die Kadetten immer ganz besonders motiviert. Die Rivalität Grün-Orange ist mit Sicherheit eine der grössten im Schweizer Sport. Und gegen sie in Bern zu spielen vor dieser unglaublichen Kulisse ist natürlich umso schöner für uns.“

So musste man am Ende den Grünen erneut den Vortritt lassen. Wie schon im Cupfinal 2012 und 2013.

Telegramm:
CH-Cupfinal, Wacker Thun – Kadetten SH 30:25 (12:10). – Mobiliar Arena Gümligen, 2361 Zuschauer (ausverkauft). SR: Brunner/Salah. – Wacker: Winkler (bis 46./7 Paraden), Wick (ab 46./8 Paraden); Holm (1), Linder (4), Raemy (6), Dähler (5), Suter (3), Wyttenbach (7/7), Friedli (1), Si. Huwyler, Guignet (1), St. Huwyler, Caspar (2). – Kadetten: Stevanovic (bis 18./2 Paraden), Pilipovic (ab 18./5P); Meister (3), Küttel (3), Beljanski (1), Gerbl (4), Sesum (6/3), Schelker (1), Frimmel (2), Maros (5), Herburger, Zehnder, Wanner. Nicht eingesetzt: Novak, Teubert, Schopper. Verletzt: Haas, Huber, Markovic, Tominec. Strafen: 4x Zweiminutenstrafe gegen Thun und 6x Zweiminutenstrafe gegen Kadetten.

Quelle: Medienstelle Kadetten Schaffhausen

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