Der gebürtige Schaffhauser und Schweizer Nationalspieler Jonas Schelker über den Saisonabbruch, warum bald mehr Schaffhauser in der 1. Mannschaft spielen dürften, und auf wen er in einem Direktduell zwischen seinen beiden Lehrmeistern Gabor Csaszar und Andy Schmid sein Geld setzen würde.
Jonas Schelker, mit dem Saisonabbruch liegt eine spezielle Saison hinter euch. Du persönlich hast aber so viel Einsatzzeit erhalten wie noch nie. Wie fällt also dein Fazit aus?
Schelker: Es ist tatsächlich eine spezielle Situation mit diesem Abbruch, die Saison ist wie nicht richtig fertig. Dabei waren wir sehr gut dran – man weiss jetzt nicht so recht was anfangen damit. Bei mir persönlich war der Anfang der Saison eher durchwachsen, ich kämpfte auch noch mit einer Verletzung. Ich habe mich dann aber gesteigert und einige gute Spiele gezeigt, insbesondere in der Champions League. Ich war gut drin, ehe ich mir in der Natipause dann eine Verletzung zuzog. Diese war zwar nicht so schlimm, ich habe so aber die gesamte Natizeit verpasst. Ich bin dann aber gut zurückgekommen und habe wirklich ein sehr gutes neues Jahr gespielt. Deshalb ist es sowohl für mich persönlich, wie auch für die Mannschaft sehr schade, dass nun dieser Abbruch gekommen ist.
Du bist einer von 6 Schaffhausern im Team. Weshalb gelingt es den Kadetten rund einen Drittel des NLA Kaders mit Spielern aus der Region Schaffhausen zu besetzen, während Teams aus viel grösseren Regionen wir Thun oder Suhr das nicht schaffen?
S: Ich denke der Grund liegt in der Swiss Handball Academy. Vielleicht sind es nicht immer gebürtige Schaffhauser, aber zumindest solche welche in Schaffhausen ihre Ausbildung, ihre Lehre oder Kantizeit gemacht haben und den grössten Teil ihrer handballerischen Ausbildung hier absolviert haben.
In wenigen Tagen wirst du 21. Als eines der grössten Schweizer Handballtalente wirst du wahrscheinlich eines Tages den Sprung ins Ausland wagen wollen. Wie sehen deine Pläne aus?
S: Das stimmt, es wird wohl ein etwas spezieller Geburtstag werden, natürlich in einem kleineren Rahmen – dennoch werde ich ihn geniessen. Und klar, eines Tages im Ausland Handball zu spielen ist mein Traum und mein grosses Ziel. Darauf arbeite ich hin. Es ist natürlich ein extrem weiter und harter Weg, aber ich werde alles versuchen, um da hin zu kommen.
Aktuell sollte man zu Hause bleiben. Welche Netflix-Empfehlung kann Jonas Schelker seinen Mitbürgern geben?
S: Puh, schwierig. Jetzt wo man so viel Zeit hat könnte man sich vielleicht wieder einmal einen Klassiker ansehen, wie etwa „Prison Break“. Oder ich persönlich bin ein grosser Fan der Serie „Narcos“.
Was wird das erste sein was du machst, wenn die Corona-Krise vorbei ist?
S: Bis jetzt halte ich die Corona-Krise eigentlich ganz gut aus, es ist noch keine Langeweile eingekehrt. Ich kann mich bislang sehr gut mit Trainings zu Hause beschäftigen und ich habe bisher eigentlich immer etwas gefunden was ich machen kann. Was ich aber sicher machen werde, wenn wieder Normalität eingekehrt ist, sind die ganz normalen Dinge wie etwa einen Kaffee trinken zu gehen oder die Kollegen zu treffen. Auf das freue ich mich schon.
Zu guter Letzt: Als Spielmacher lernst du bei den Kadetten von Gabor Csaszar, in der Nati von Andy Schmid. Ein Riesenprivileg natürlich. Doch auf wen würdest du im Direktduell dein Geld setzen?
S: Es ist wirklich ein riesiges Privileg, sie beide sind extrem gute Handballer. Sie sind schwer zu vergleichen da sie vom Spielertyp her unterschiedliche Stärken haben. Als Spielmacher sehe ich Andy doch noch etwas stärker – auch wegen seiner Erfolge im Verein und all seinen persönlichen Auszeichnungen. Und er war für mich als Schweizer natürlich schon ein Vorbild in der Juniorenzeit.
Quelle: Kadetten Medienstelle