Erstes Interview mit Neo-Trainer Eyjolfsson!

kadetten1. Mannschaft, SHL

Adalsteinn „Adli“ Eyjolfsson wird auf die neue Saison hin das Ruder bei den Kadetten übernehmen. Der 42-jährige Isländer erklärt in einem ersten Interview seine Kentnisse über den Schweizer Handball, seine Spielphilosophie und wo er die Kadetten hinführen möchte.

Adalsteinn Eyjolfsson, Sie treten mit dem Traineramt bei den Kadetten Ihre erste Stelle ausserhalb Deutschlands und Islands an. Was wissen Sie denn bereits über den Schweizer Handball?

Eyjolfsson: Die Schweizer Handballer, welche in der Deutschen Bundesliga spielen kannte ich bereits gut. Mittlerweile habe ich mich natürlich intensiv mit dem Schweizer Handball beschäftigt und mich bestens erkundigt. Ich kenne vor allem die stärkeren Schweizer Mannschaften, insbesondere natürlich die Kadetten, von denen ich bereits sehr viele Spiele gesehen habe. Ich bin sehr gut informiert.

Sie wechseln aus der grossen Deutschen Bundesliga in die kleine Schweizer Liga. Weshalb sehen Sie dies nicht als Rückschritt?

E: Die Kadetten sind Serienmeister in der Schweiz und spielen regelmässig Champions League, woher man sie auch kennt. Es ist ein grosser Verein. Ich möchte nun mitanpacken damit dies auch weiter so bleibt und freue mich extrem, endlich um Titel mitspielen zu können – bislang spielte ich in meinen Vereinen in Deutschland und Island oft um den Aufstieg oder gegen den Abstieg. Und ich möchte den Verein international noch einen Schritt weiterbringen als bisher.

Sie sprechen es an, Ihre Vorstellungen, wo Sie die Kadetten hinbringen möchten. Welches sind denn Ihre konkreten Saisonziele?

E: Um die nationalen Titel wollen wir natürlich mitspielen, Schweizer Meister, Pokal… International müssen wir die Entscheidung der EHF abwarten, wo sie uns einteilt. Je nachdem werden wir die neue Euroleague oder Champions League spielen. Auch die konkrete Gruppeneinteilung wird wichtig sein, um die konkreten Ziele zu formulieren. Aber für mich ist auf jeden Fall klar, dass ich die Mannschaft im europäischen Handball einen Schritt weiterbringen möchte.

Bei Erlangen waren Sie für Ihre starke Abwehr bekannt. Ist dies Ihr Markenzeichen, das sie auch ins Schaffhauser Spiel einbringen wollen?

E: Der Grundstein zum Erfolg liegt für mich in einer starken Verteidigung und einem schnellen Umschaltspiel. Das wird also sicherlich die Basis sein. Ich möchte allerdings ein offensiveres 6:0-Abwehrsystem einbauen, als dies bisher bei den Kadetten der Fall war. Das werde ich aber erst noch mit dem Team anschauen müssen, wo wir welche Stärken haben. Meine Spielstrukturen sind oft sehr anspruchsvoll, es wird Zeit brauchen bis es passt. Aber ich werde alles daran setzen damit wir Erfolg haben.

Präsident Giorgio Behr und allgemein die Kadetten verfolgen das Ziel, mit jungen, in der Suisse Handball Academy ausgebildeten Spielern nachhaltig Erfolg zu haben, anstatt auf teure ausländische Spieler zu setzen. Haben Sie eine ähnliche Philosophie?

E: Ich bin vor allem Handballfachmann und tue, was jeder Trainer tun würde: ich arbeite mit dem, was man mir zur Verfügung stellt. Bei Erlangen hatten wir allerdings ein ähnliches Konzept, wir arbeiteten mit dem eigenen, gut ausgebildeten Nachwuchs. Das ist allgemein etwas der „Isländische Weg“. Wir Isländer sind es uns nicht gewohnt ausländische Spieler einzukaufen – wir holen von den eigenen Leuten das Maximum heraus. Aber ich kann natürlich mit beidem umgehen.

Sie befinden sich in der speziellen Situation, dass die vergangene Saison früh zu Ende gegangen ist. Laufen nun die Vorbereitungen auf die nächste Saison hin bereits?

E: Mein Vertrag bei Erlangen läuft noch bis zum 13. Juni, wohne zurzeit auch noch hier. Mein Vertrag bei den Kadetten läuft ab dem 1. Juli. Ich habe also noch keinen direkten Zugriff auf die Geschehnisse in Schaffhausen. Ich habe mich aber bereits mit dem Athletiktrainer abgesprochen, wo wir stehen, wie wir in der Vorbereitung vorgehen wollen. Wir hoffen jetzt, dass die Massnahmen möglichst bald Schritt für Schritt aufgehoben werden.

Quelle: Kadetten Medienstelle

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