Über die 2. Liga ins internationale Geschäft: Torben Matzken im Gespräch

kadetten1. Mannschaft, SHL

Sie wollen mehr über unseren zukünftigen Shootingstar Torben Matzken erfahren? Handballworld hat bereits ein interessantes Gespräch mit dem jungen Rückraumspieler geführt.

Torben Matzken, geboren in 2000 Mons (Belgien), spielte vier Jahre bei den Füchsen Berlin. Durch seinen Vater, der Offizier bei der Bundeswehr ist, lernte er trotz seinen jungen Alters schon viele verschiedene Städte, Länder und Menschen kennen. Nun möchte er nach vier Jahren in Berlin mit seiner Handballkarriere durchstarten und hat bereits seine nächsten beiden Karriereschritte geplant. Zur neuen Spielzeit wechselt der Rückraumspieler zum TuS Ferndorf in die 2. Liga und ab der Saison 2021/2022 läuft er im Dress des Schweizer Serienmeisters Kadetten Schaffhausen auf. Im Gespräch blickt der Juniorennationalspieler zurück auf seine handballerische Entwicklung und spricht über seine Ziele und Träume.

Als junger Spieler trägst du auf der Rückraum Mitte eine große Verantwortung. Wie gehst du damit um?

Torben Matzken: Mir ist die Aufgabe auf jeden Fall bewusst, doch ich gehe zuversichtlich in die nächsten Jahre und denke, dass das ein wichtiger Schritt für jeden Spieler ist, in Verantwortung zu kommen. Als Spieler musst du lernen, damit umzugehen. Ich sehe das als neue Herausforderung und denke, dass ich daran nur wachsen kann.

Was war in deiner persönlich Entwicklung wichtig für dich, um auf dem Feld auch eine Führungsrolle übernehmen zu können?

Matzken: Ich hatte durch den Beruf meines Vaters (Offizier bei der Bundeswehr, Anm. d. Red.) oft mit Umstellungen zu tun und habe in vielen Städten und Ländern gelebt. Wir sind sechs Mal umgezogen und haben in drei Ländern gelebt. Das war immer ein neues Umfeld, an das ich mich gewöhnen musste. Das waren auch Herausforderungen, an denen ich wachsen konnte und immer dann, wenn große Herausforderungen anstanden, habe ich für mich persönlich die größten Schritte gemacht.

Wann wusstest du, dass du im Handball weit kommen möchtest?

Matzken: Der entscheidende Schritt vor den Füchsen Berlin war für mich das Sportinternat in Lüttich, wo der Wunsch in mir gereift ist, Profihandballer zu werden. Wir haben dort internationale Turniere gespielt und schon sehr professionell trainiert. Da mein Vater dann nach Berlin wechselte, habe ich mich selbst bei den Füchsen gemeldet und durfte dann zum Probetraining kommen.

Wie waren die Jahre in Berlin für dich?

Matzken: Berlin ist für mich das beste Ausbildungszentrum in Handball-Deutschland. Ich denke, dass ich es -ohne diese vier Jahre bei den Füchsen- niemals so weit geschafft hätte. Ich habe sehr viel mitnehmen können, sei es durch Trainer, das Umfeld oder die Spieler. Ob die Finalspiele um die Jugendmeisterschaften oder die Einsätze in der ersten Mannschaft – das waren Momente aus denen ich sehr viel lernen konnte.

Was macht einen Verein wie die Füchse Berlin aus?

Matzken: Die Füchse sind ein sehr professioneller Club und das fängt schon sehr früh an. Ab der B-Jugend lernt man das Profi-Leben kennen, was auch durch die Vereinsphilosophie gefördert wird. Man ist immer ganz nah dran an den Profis und arbeitet sehr professionell. Die Identifikation ist ein ganz wichtiger Punkt des Vereins, die man an jeder Stelle spürt.

Welche Rolle spielt Bob Hanning in deiner Entwicklung?

Matzken: Das Training mit ihm hat mich sehr weit gebracht, er ist als Trainer jemand, der dich jeden Tag an deine Grenzen bringt und immer das bestmögliche von dir verlangt. Er gibt alles für den Handball, insbesondere für die Jugendarbeit der Füchse. Auch bei der Planung meiner weiteren Karriere hat er mich immer unterstützt und ist sicher eine Schlüsselfigur meiner persönlichen Entwicklung.

Im Vergleich zu deinen Jahrgangskollegen hast du dir mit der Entscheidung deiner nächsten Schritte viel Zeit gelassen. Wie kam das?

Matzken: Das schöne ist, wenn man bei den Füchsen spielt, fehlt es an nichts und eine gute Ausbildung ist garantiert. Ich hatte daher keinen Zeitdruck einen Verein zu finden, sondern wollte die richtigen Schritte machen. Ich hatte immer Vertrauen in die Beteiligten, insbesondere natürlich im Austausch mit Bob Hanning. So war ich optimistisch. dass am Ende das Richtige für mich kommen wird.

Was ist für dich bei deiner nächsten Karrierestation wichtig?

Matzken:
Der große Schritt in das Profi-Leben im Männerbereich ist für einen jungen Spieler natürlich sehr wichtig, um Erfahrungen zu sammeln und mich individuell weiterzuentwickeln. Hierauf freue ich mich ab dem Sommer in Ferndorf.

Wie hast du Ferndorf bislang kennengelernt?

Matzken:
Ich habe über Ferndorf nur Gutes gehört, es wurde viel von einem Familienverein gesprochen und das habe ich auch gleich gespürt, als ich vor Ort war. Es ist ein Verein, der sehr viel aus seinem Potenzial macht. Der Geschäftsführer Mirza Sijaric hat mir alles gezeigt und ich habe mich gleich wohl und wertgeschätzt gefühlt. Ferndorf hatte den besten Rückraum Mitte-Spieler der Liga, daher sind die Fußstapfen natürlich sehr groß und ich freue mich sehr über das Vertrauen, was mir Ferndorf entgegen bringt und ich will das natürlich bestmöglich zurückgeben.

Wie schätzt du zweite Liga ein?

Matzken: Zur zweiten Liga hatte ich bislang wenig Bezug, aber viele meiner Nationalmannschaftskollegen haben in der 2. Liga unterschrieben und sich dort sehr gut entwickelt. Es ist auf jeden Fall eine sehr starke Liga und facettenreiche Liga.

Zur Saison 2021/2022 wechselst du dann mit den Kadetten Schaffhausen zu einem renommierten Club des internationalen Handballs. Wie fühlt sich das an?

Matzken:
Es freut mich sehr, dass ich neben Ferndorf auch die nächste Station bereits kenne und Planungssicherheit habe. Das Warten auf die richtigen Möglichkeiten hat sich also auf jeden Fall gelohnt. Die Kadetten sind ein sehr professioneller Club, der in der jetzigen Personalpolitik auch einen großen Wert auf die Entwicklung junger Spieler legt. Ich bin mir sicher, dass ich mich auch dort sehr wohlfühlen werde und mich bestmöglich integrieren und einbringen kann.

Seit zwei Jahren stehst du auch im Kader der Jugend-/Juniorennationalmannschaft. Wie ist es für dich für Deutschland zu spielen?

Matzken:
Es war früher immer ein großer Kindheitstraum für mich. Ich war bei unseren familiären Stationen im Ausland immer „der Deutsche“ und musste Deutschland schon immer in meiner Jugend im Ausland vertreten und habe das sehr gern gemacht. Umso stolzer war ich dann, als ich das erste Mal zum Nationalmannschaftslehrgang eingeladen wurde. Ich würde mich freuen, wenn ich weiter Spiele für Deutschland bestreiten kann.

Wo siehst du dich in fünf Jahren?

Matzken:
Erst einmal weiß ich, dass jetzt unglaublich viel Arbeit und viele Erfahrungen vor mir liegen, auf die ich mich sehr freue. Ich habe durch das viele Umziehen keinen wirklichen Heimatort, aber wenn es irgendwie klappen könnte, würde ich natürlich liebend gern irgendwann nach Berlin zurück kommen und dort auf der großen Bühne Handball spielen.

Zur Person: Torben Matzken (20) wechselt von den Füchsen Berlin zum Zweitligisten TuS Ferndorf. Ab der Saison 2021/22 wird der junge Spielmacher für die Kadetten Schaffhausen auflaufen. Matzken wechselte in der B-Jugend in die Hauptstadt und sammelte neben zwei deutschen Jugendmeisterschaften auch Einsätze bei den Profis.

Quelle: https://www.handball-world.news/o.red.r/news-1-1-1-125579.html

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