Der erste Titel geht ins Aargau

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Nichts wurde aus dem dritten Supercup-Sieg in Folge. Die Kadetten unterlagen am Sonntagabend in Winterthur einem starken Suhr-Aarau mit 20:25 (9:11). Erneut war das Aargauer Defensiv-Bollwerk ausschlaggebend.

Das war dann offensiv doch etwas zu wenig von den Schaffhausern, als dass es zum ersten Titel der neuen Saison gereicht hätte. Die Kadetten liefen gestern Nachmittag im Supercup an einer gewohnt sehr soliden Abwehr Suhr-Aaraus auf und verpassten es während der gesamten Partie, Druck über den Rückraum aufzubauen. Nur zwei Treffer gelangen den Kadetten über die gesamte Partie gesehen aus dem Rückraum – Gabor Csazsar und Dimitrij Küttel waren je einmal erfolgreich. Die Würfe der noch verletzten Zarko Sesum und Angel Montoro hätten die Orangen gut gebrauchen können.

Dass aber auch die Kadetten in der Saisonvorbereitung unter ihrem neuen Trainer Adalsteinn Eyjolfsson eifrig an ihrer Defensive gefeilt haben, das war in der Anfangsphase des ersten Ernstkampfs im Schweizer Handball seit beinahe einem halben Jahr schnell zu sehen: Sie war geprägt von zwei hervorragend stehenden Abwehrreihen. Als Sebastian Frimmel nach exakt zehn Spielminuten per Penalty einnetzen konnte, war dies gleichbedeutend mit dem Treffer zum 2:2-Ausgleich. Und in diesem Tempo ging es weiter: nach 19 Minuten stand es 3:4 zu Ungunsten der Kadetten, Eyjolfsson bezog ein Time-out. Unmittelbar danach gab der deutsche Neuzugang bei den Orangen seinen Einstand: Mit einem Doppelpack. In der Folge blieb Schmidt offensiv zwar zurückhaltend, zeigte in der Abwehr aber seine Qualitäten.
Die knapp 1000 Zuschauer auf den Rängen der AXA Arena Winterthur, die alle schön verteilt sassen und Masken zu tragen hatten, sahen gegen Ende der ersten Hälfte dann aber doch noch etwas mehr Tore, so dass es beim Stande von 9:11 in den zweiten Durchgang ging. Dort konnten dann nur noch die Aargauer an ihre starke Defensivleistung der ersten Hälfte anknüpfen. Zudem durften sie auf einen hervorragend aufgelegten Dragan Marjanac im Tor zählen. Die Schaffhauser Torhüter blieben für einmal hinter den Erwartungen zurück, parierten sie doch nur sechs Bälle. Und schliesslich hatte Suhr-Aarau eben genau das, was den Kadetten fehlte: einige „einfache“ Treffer aus dem Rückraum. Die beiden Portugiesen Diogo Oliveira und Joao Ferraz sowie Tim Aufdenblatten erzielten alleine deren 15. Eindrücklich war da etwa ein Bilderbuchschlenzer von Oliveira, den er bei Zeitspiel angezeigt nehmen musste und aus beinahe schon lächerlichen 15 Metern Distanz unter die Latte hämmerte.

Spätestens nach dem Treffer zum 15:10 durch Martin Slaninka vom Kreis hatte die Aargauer Mannschaft richtig Feuer gefangen, sie liessen einen Urschrei auf das Time-out der Schaffhauser folgen. Sie und die rund 1000 Zuschauer auf den Rängen – wenig überraschend vorwiegend Aarauer, welche nun immer lauter wurden – wussten, das Momentum war jetzt definitiv auf ihren Seiten. Bald darauf stand es 18:11, eine weitere Schaffhauser Auszeit war die Folge. Doch eine Aufholjagd blieb aus: sie kamen nie näher als auf fünf Treffer heran. Zu abgeklärt und selbstbewusst agierte die von Misha Kaufmann dirigierte Aargauer Mannschaft, welche mit solch einer Leistung durchaus auch in der Meisterschaft Ambitionen hegen darf.

Nichts war also mit dem 14. Triumph der Kadetten im Supercup, dem dritten in Folge. Suhr-Aarau durfte sich bei der ungewohnten Siegerzeremonie die Medaillen und den Pokal abholen – buchstäblich: aufgrund der strengen Vorschriften fand keine Übergabe statt. Suhr-Aarau dürfte es egal sein, sie feierten den ersten Titel seit geraumer Zeit ausgiebig auch vor halb leeren Rängen.

Telegramm:
Supercup, Kadetten SH – HSC Suhr-Aarau 20:25 (9:11). AXA Arena Winterthur, 1000 Zuschauer. – SR: Capoccia/Jucker. Kadetten: Pilipovic (5 Paraden), Biosca (1P); Küttel (1), Gerbl (3), Maros, Schelker, Frimmel (6/1), Herburger, Csazsar (6/5), Schopper, Novak, Schmidt (3), Tominec (1). Kadetten ohne Montoro, Markovic und Sesum (alle verletzt). – Suhr-Aarau: Marjanac (11 Paraden), Grazioli; Reichmuth (1), Ferraz (6), Oliveira (5/1), Aufdenblatten (4), Poloz (2), Slaninka (2), Laube (3), Zehnder (1), Muggli, Strebel (1). – Strafen: 4x Zweiminutenstrafe gegen Kadetten, 7x Zweiminutenstrafe gegen Kadetten.

Quelle: Kadetten Medienstelle

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