Otmar gelingt beinahe die grosse Wende, Kadetten bleiben aber siegreich

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Die Kadetten schienen die Cup-Hürde St. Otmar am Samstagabend problemlos zu nehmen, sie führten in der Kreuzbleiche zur Pause mit 17:10. Die St. Galler setzten dann aber zur grossen Aufholjagd an und kamen gar zum Anschlusstreffer. Am Ende siegten dennoch die Kadetten mit 28:25.

Im ersten Corona-bedingten Geisterspiel des Schweizer Handballs trafen am Samstagabend Gastgeber St. Otmar und die Kadetten im Schweizer Cup-Viertelfinal aufeinander. 30 Zuschauer, hauptsächlich Funktionäre, Medienleute und Helfer, aber immerhin auch ein Trommler fanden sich in der St. Galler Kreuzbleiche ein. Sie sollten auf ihre Kosten kommen, auch wenn es erst überhaupt nicht danach aussah. Die beiden Kontrahenten lagen nach zehn Spielminuten zwar noch gleichauf (4:4), der Rest der ersten Halbzeit gehörte aber den Kadetten. Vor allem weil die Schaffhauser gut verteidigten und Torhüter Kristian Pilipovic exakt die Hälfte aller Bälle parierte, die auf seinen Kasten kamen. Nach einem Dreierpack von Seppo Frimmel lagen die Schaffhauser mit 8:4 vorne, bald waren es gar fünf Treffer Differenz. Ein kurzes Aufbäumen der St. Galler Gastgeber, bei welchem sie wieder auf drei Treffer herankamen (10:13), quittierten die Kadetten mit vier Toren in Folge. Da die Heimmannschaft Pilipovic bis zum Pausenpfiff nicht mehr zu bezwingen wusste, gingen die Schaffhauser mit dem komfortablen Vorsprung von 17:10 in die Kabine.
In der zweiten Hälfte betraten dann scheinbar zwei völlig unterschiedliche Mannschaften das Spielfeld. Otmars Goalie Aurel Bringolf startete mit fünf Paraden in Folge in die zweite Hälfte, die Kadetten holten sich in persona von Herburger und Küttel zwei unnötige Zeitstrafen. Und als nach 34 Minuten dann auch erstmals Topskorer Andrija Pendic traf, waren die St. Galler definitiv zurück im Spiel. Die Kadetten benötigten ganze acht Minuten, um ihren ersten Treffer in der zweiten Hälfte zu erzielen. Sie nahmen sich schwache Würfe und begingen eine Unmenge an technischen Fehlern. Otmar machte aber zu wenig aus der Situation, sie lagen noch immer mit 13:17 zurück, als Angel Montoro schliesslich die Tormisere der Schaffhauser beendete.
Wer nun aber glaubte die Partie würde zurückkehren ins alte Fahrwasser kehren, der sollte sich getäuscht haben. Denn die Kadetten kamen offensiv einfach nicht mehr auf Touren. „Unsere Wurfquote wurde klar schlechter, das Tempospiel hat uns komplett gefehlt. Dank der starken Abwehr kamen wir immer wieder zu Möglichkeiten aus der zweiten Welle, machten dies aber nicht ordentlich. Vorne verwerteten wir viele gute Chancen nicht, gingen zu wenig in die Tiefe, die Zweikämpfe haben gefehlt“, analysierte Trainer “Adli“ Eyjolfsson.
Mit dem engeren Spielstand wurde nun auch die Gangart hitziger. Lukas Herburger holte sich in der 50. Spielminute die dritte Zweiminutenstrafe ab – er sammelte sie alle innert 17 Minuten – und wurde folgerichtig mit Rot unter die Dusche geschickt. Aber Herburger war nicht der einzige, der seine Nerven nicht im Griff hatte. „Entweder ihr wollt Handball spielen, oder nicht“, musste Schiedsrichter Fabian Jergen die beim unmittelbaren Gegenangriff keilenden Dimitrij Küttel und Severin Kaiser lautstark rügen und stellte beide mit einer Zeitstrafe vom Platz. Die Kadetten machten sich mit insgesamt fünf Zweiminutenstrafen im zweiten Durchgang das Leben selbst schwer.
Die St. Galler Heimmannschaft lag schliesslich nur noch mit 20:22 zurück, da schrie Otmars Co-Trainer Andreas Dittert seinen Feldspielern siegessicher „wir haben sie Jungs“ zu und klatschte vorantreibend in die Hände. Doch sie hatten die Kadetten eben doch nicht. Zwar verwertete Andrija Pendic den darauffolgenden Siebenmeter, was den langersehnten Anschlusstreffer bedeutete. Doch plötzlich gelang den Kadetten wieder alles. „Die Abwehr hielt, wir konnten die zweite Welle gut laufen. Luka Maros kommt dann mit zwei wichtigen Treffern aus dem Rückraum und das Ding war gegessen“, rekapitulierte Eyjolfsson die Schlussphase. Seine Mannen gewannen diese enge Kiste am Ende doch noch mit 28:25 und feierten ihre Cup-Halbfinaleinzug in einer leeren Halle. Auf die Frage wie das erste Spiel ohne Fans war, meinte dieser: „Komisch. Aber wir sind froh, dass wir überhaupt spielen können. Und die Resultate stimmen auch.“

Telegramm:
CH-Cup, ¼-Final. TSV St. Otmar St. Gallen – Kadetten Schaffhausen 25:28 (10:17). – Kreuzbleiche St. Gallen, 30 Zuschauer. – SR: Jergen/Zaugg. – Kadetten: Pilipovic (15 Paraden); Küttel (3), Schmidt, Gerbl (4), Maros (3), Schelker (2), Frimmel (7), Herburger (2), Csaszar (4), Montoro (3), Novak.

Quelle: Kadetten Medienstelle

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