Kein weiteres Halleluja vor Weihnachten

kadetten1. Mannschaft, SHL

Das dritte Spiel innert fünf Tagen war eines zu viel für die Kadetten. Im Spitzenspiel in der AXA Arena Winterthur unterlagen die Schaffhauser gestern Abend Gastgeber Pfadi deutlich mit 25:32.

„Uns sind heute diejenigen Sachen passiert, welche einem sofort auffallen wenn der Körper müde ist: Technische Fehler, Bälle verworfen und der Rückzug war katastrophal. Das dritte Spiel innert fünf Tagen war wohl etwas zu viel für uns“, so die treffende Analyse von Kadettens Kreisläufer Erik Schmidt nach Spielschluss in der AXA Arena gestern Abend. Schmidt und seinen Kumpanen fehlte nach den Spielen gegen Bern und Suhr-Aarau in den vergangenen Tagen tatsächlich sichtlich die Energie. Da auch Pfadi Winterthur aufgrund zahlreicher Verletzungen nicht ihre Bestleistung abrufen konnte, war das NLA-Spitzenspiel zum Jahresabschluss zwar kein Gaumenschmauss, jedoch eine unterhaltsam enge Kiste. Der TV-Sender „Sport 1„ hatte sich ein gutes Spiel ausgesucht, um erstmals ein Spiel der Kadetten auszustrahlen.

Das Derby begann bereits äusserst ausgeglichen, Pfadi legte jeweils vor, die Gäste aus Schaffhausen glichen das Skore aus. Ein Ballverlust und ein abgewehrter Ball vom starken Winterthur-Goalie Yahav Schamir gegen Gabor Csaszar ebnete den Hausherren dann den Weg erstmals mit drei Treffern in Front zu ziehen (8:5). Kadettencoach „Adli“ Eyjolfsson bezog ein Timeout und versuchte eine interessante neue Variante mit Csaszar auf dem rechten Rückraum anstelle von Angel Montoro. Das Konzept funktionierte nicht, bald stand der Spanier wieder zusammen mit Maros und Csaszar auf dem Platz. Als die Orangen erstmals mit vier Toren zurücklagen folgte eine etwas seltsame Phase in welcher Pfadi vier und die Kadetten drei relativ freie Bälle verschossen. Kadettens Samuel Zehnder beendete die Situation mit seinem Treffer zum 7:10. Dank einigen starken Paraden von Kristian Pilipovic und endlich etwas besseren Abschlüssen lagen Zehnder und seine Teamkameraden bald wieder gleichauf mit den Gastgebern (13:13). Zur Pause lagen sie obschon mit 13:15 in Rücklage – sie versuchten ihr Glück mit einem siebten Feldspieler im Angriff und kassierten daraufhin drei Treffer ins leere Gehäuse.

Trotz sieben Treffern vom erneut zum Best-Player gewählten Gabor Csaszar im ersten Durchgang setzte Eyjolfsson in der zweiten Halbzeit auf mehr Tempo im Angriffsspiel und brachte Jonas Schelker anstelle des Ungaren. Doch der gewünschte Erfolg blieb aus, die Kadetten blieben im Angriff aufgrund enorm vieler verworfener Würfe harmlos. Je länger der Abend dauerte, desto mehr Bälle flogen am Winterthurer Gehäuse vorbei. Auch als Csaszar wieder auf dem Spielfeld stand hatte Pfadi das nötige Rezept gefunden: Pfadi-Trainer Adrian Brüngger liess seine Mannen Csaszar so offensiv verteidigen, dass dieser keinen Einfluss aufs Angriffsspiel der Munotstädter mehr hatte.
Pfadi spulte keine überragende, jedoch eine sehr solide zweite Hälfte ab. Vor allem nutzten sie die Fehler der Kadetten in deren Offensivaktionen kompromisslos zu vielen Gegenstosstoren aus. Wie Erik Schmidt es schon antönte, der Rückzug der Kadetten liess es eben auch zu: „Wir haben so viele Tore gleich nach dem Anwurf über die Mitte erhalten, so gewinnst du gegen eine Mannschaft wie Pfadi Winterthur nicht.“ Kein Wunder also, hatten die beiden Winterthurer Flügelspieler Marvin Lier und Best-Player Cedrie Tynowski am Ende je acht Treffer auf dem Konto.

Die Kadetten lagen nach 46 Minuten mit 21:27 im Rücktreff und schienen stehend K.O. Eine Aufholjagd schien nie mehr in den Startlöchern zu stehen, auch wenn Trainer Eyjolfsson nichts unversucht liess. So verloren die Schaffhauser das Spitzenspiel mit 25:32 und müssen auf Tabellenrang drei überwintern. Immerhin: Virtuell sind die Orangen noch immer Leader, haben sie doch noch immer weniger Spiele als Pfadi und Kriens-Luzern bestritten. Die Festtage brauchen für die Kadetten also keine düsteren zu sein.

Telegramm:
NLA, 17. Runde. Pfadi Winterthur – Kadetten Schaffhausen 32:25 (17:15). – AXA Arena Winterthur, keine Zuschauer zugelassen. – SR: Brunner/Salah. – Pfadi: Shamir (10 Paraden, 1 Tor), Schulz (1P); Tynowski (8), Cohen (2), Sidorowicz (3), Jud (5), Freivogel (3), Lier (8/1), Heer (1), Svajlen, Pecoraro, Bräm (1). – Kadetten: Pilipovic (19 Paraden); Montoro (3), Csaszar (8/4), Maros (5), Frimmel (1), Herburger (1), Tominec (2), Schmidt (1), Schelker (2), Gerbl, Novak, Zehnder (1), Schopper (1). – Kadetten ohne Küttel (krank), Biosca (Covid), Sesum und Markovic (beide verletzt). Bemerkungen: Keine Zeitstrafe gegen Pfadi, eine Zeitstrafe gegen Kadetten.

Quelle: Kadetten Medienstelle

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