Die Kadetten kämpften am Dienstagabend in Gudme mit der starken dänischen Abwehr, aber ganz offensichtlich auch mit ihren Kraftreserven. Die Schaffhauser unterlagen GOG Svendborg deutlich mit 28:34 (16:18).
Die Kadetten erwischten in einer höchst unterhaltsamen und von vielen Führungswechseln gespickten ersten Halbzeit den besseren Start als Gastgeber GOG Svendborg. 4:2 führten die Orangen nach den ersten Minuten in Gudme, vor allem Spielmacher Jonas Schelker schien mit seinen drei Treffern in der Startphase bestens aufgelegt. Doch nach einem Fehlwurf von Frimmel und zwei technischen Fehlern im Angriffsspiel war es WM-Allstar Mathias Gidsel, der die dänischen Gastgeber nach sechs Minuten mittels Gegenstoss erstmals in Führung schoss (5:4).
Es waren die ersten von einer Unmenge an Zuspielfehlern und anderen Unkonzentriertheiten, die auf Seiten der Schaffhauser noch folgen sollten. Trotz zweier gehaltener Penaltys von Kristian Pilipovic gegen Emil Jakobsen lagen die Orangen bald mit 5:8 in Rücklage. Wenig später bezog Kadettentrainer „Adli“ Eyjolfsson sein erstes Time-out und brachte erstmals Gabor Csaszar – und zwar etwas überraschend im rechten Rückraum für dessen Landsmann Donát Bartók, der bis dahin vier Treffer, allerdings auch einige leichtfertige Ballverluste zu verzeichnen hatte. Csaszars Einstand glückte nicht, er scheiterte sogleich mit einem Penalty am eingewechselten Torhüter-Oldie Sören Haagen.
Beim Stande von 12:9 aus Sicht der Dänen, gelang diesen während rund acht Minuten keinen Treffer mehr. Gelegenheit für die Kadetten, um zurück ins Spiel zu finden. Und tatsächlich konnte Nik Tominec seine Farben nach 23. Spielminuten mittels Gegenstosstor wieder in Führung schiessen. In dieser Schwächephase der Gastgeber wäre allerdings noch deutlich mehr drin gelegen, hätten sich die Kadetten mit den technischen Fehlern nicht das Leben selbst schwer gemacht. Doch die Fehler kamen eben, und da die hervorragend agierende Abwehr von GOG Svendborg auch ständig auf diese Ballverluste lauerte, war die Schaffhauser Führung nur von kurzer Dauer. Die Heimmannschaft drehte in einer Überzahlsituation wiederum das Skore und ging schliesslich mit einer 16:14-Führung in die Kabine.
Entschieden wurde die Partie dann zu Beginn der zweiten Hälfte. Diese Begann gut, holte Bartók doch sogleich eine Zeitstrafe heraus. Doch da Sesum in der Vorwärtsbewegung zwei Bälle wegwarf, verstrich die Überzahlsituation ohne einen Schaffhauser Treffer. Und als Bartók gleich nochmal eine Zweiminutenstrafe zog, war es Lukas Herburger, der mit einer unnötigen Abwehraktion gleich selbst vom Feld musste und den Vorteil wieder verspielte. Schliesslich wurde Bartók selbst zum Unglücksraben. Mit einem Fehlpass und einem Lattenknaller leitete der Ungare zwei Gegenstösse von Emil Jakobsen ein, der mit seinem Doppelpack erstmals auf fünf Treffer Differenz stellte. Es waren sinnbildliche Aktionen. Niemand bei den Kadetten konnte an die zuletzt starke Form anknüpfen, insbesondere die beiden Routiniers Csaszar und Sesum zogen einen rabenschwarzen Tag ein. Die fünfte Partie innert acht Tagen war wohl doch die eine zu viel.
In der Absicht das Momentum doch noch mal zu kehren – es war ja noch eine Viertelstunde zu spielen – nahm Eyjolfsson nun den Torhüter raus und brachte einen zusätzlichen Feldspieler. Doch Sesum und Schelker mit Zuspielfehlern und Maros mit einem Stürmerfoul ebneten GOG den Weg zu drei einfachen Treffern in das leere Gehäuse der Orangen. Die drei Turnover brachen den Schaffhausern definitiv das Genick, sie lagen nach 48 Minuten mit 20:28 zurück und bald auch mit zehn Treffern. Erst als GOG Svendborg in der Schlussphase die zweite Garde auflaufen liess, kamen die Schaffhauser nochmals etwas heran. Mehr als ein enttäuschendes 28:34 lag allerdings nicht mehr drin.
EHL, 5. Runde. – GOG Svendborg – Kadetten SH 34:28 (16:14). – Phonic Tag Arena Gudme, keine Zuschauer zugelassen. – SR: Canbro/Kliko (SWE). – Kadetten: Biosca (bis 10./1 Parade), Pilipovic (ab 10./8 P); Schmidt (1), Bartók (6), Schelker (5), Maros (5), Frimmel (5/1), Herburger, Tominec (2), Sesum (2), Novak, Zehnder, Gerbl (1), Schopper (1). Kadetten ohne Küttel (krank) und Markovic (verletzt). – Bemerkungen: Fünf Zweiminutenstrafen gegen GOG, vier Zweiminutenstrafen gegen Kadetten.
Quelle: Medienstelle Kadetten Schaffhausen
Bild: EHF