Kadetten trotzen den Umständen und gewinnen in Thun

kadetten1. Mannschaft, Quickline Handball League

Beim diskussionslosen 31:27-Auswärtssieg der Kadetten über Wacker Thun stand nach einer frühen Roten Karte gegen „Nacho“ Biosca während fast dem gesamten Spiel der junge Konstantin Kovacs im Schaffhauser Tor.

Die Spiele zwischen den Kadetten und dem ewigen Rivalen Wacker Thun enttäuschen eben doch nie – auch wenn die Berner Oberländer in der laufenden Saison nicht zu den ganz grossen Titelanwärtern gehören. Für einmal war es die Startphase, welche es richtig in sich hatte. Die Thuner Gastgeber mussten nach zwei frühen Zeitstrafen gegen ihren Abwehrhaudegen Stefan Huwyler zweimal in Unterzahl agieren, zweimal vermochten die Kadetten etwas Kapital daraus zu schlagen: 5:3 stand es nach zehn Spielminuten, Sebastian Frimmel und Nik Tominec waren mit Gegenstosstoren und Penaltytreffern für alle fünf Treffer verantwortlich.

Kurz darauf ein scheinbarer „Neckbreaker“ für die Schaffhauser: Bei einem Thuner Gegenstoss sollte der nach vorne stürmende Gabriel Felder angespielt werden. Der Schaffhauser Goalie „Nacho“ Biosca hatte den Braten gerochen und war noch vor Felder am Ball, prallte mit diesem aber auch leicht zusammen. Das Schiedsrichterduo Jergen/Zaugg zückte die Rote Karte – sehr hart. Da bei den Kadetten Kristian Pilipovic nicht mit von der Partie war, kam nun der junge Konstantin Kovacs völlig unverhofft zu einem ausgiebigen Arbeitstag im Schaffhauser Gehäuse. Und der Einstand des 20-Jährigen, der normalerweise bei der NLB-Equipe der Kadetten Espoirs im Tor steht und erst vergangenen Dezember sein NLA-Debüt gab, der glückte: Der Thuner Topskorer Lukas von Deschwanden scheiterte erst mit einem Penalty, dann mit einem Wurf aus dem Rückraum. Mit insgesamt neun Paraden übertraf Kovacs jegliche Erwartungen und wurde alles andere als zu einem Schaffhauser Schwachpunkte, aus dem die Thuner hätten Profit schlagen können.

Die Partie blieb eng und abwechslungsreich: Mal führten die Kadetten mit zwei Toren, dann die Thuner mit zwei. Bei 8:8 bezog schliesslich Kadettentrainer „Adli“ Eyjolfsson ein Time-out. Dieses zeigte Wirkung, steigerte sich die Schaffhauser Abwehr doch nochmals um ein ganzes Stück. Zwar konnte der Ex-Kadett Ron Delhees mit einem Doppelpack noch auf 10:9 zugunsten seiner Farben stellen. Doch in den letzten neun Minuten der ersten Hälfte liessen die Kadetten nur noch einen Thuner Treffer zu und konnten so einen komfortablen 14:11-Vorsprung mit in die Kabine nehmen.

Die Startphase der zweiten Hälfte verlief ausgesprochen torreich, beide Mannschaften zeigten sich hocheffizient. Während die Kadetten dies so durchziehen konnten, so kam die Wacker-Angriffsmaschinerie beim Stande von 15:18 langsam ins Stottern. Sie taten sich dabei auch keinen Gefallen, dass sie insgesamt sechs Zweiminutenstrafen absitzen mussten. Die Kadetten nutzten die Umstände, um bis zur 50. Spielminute auf ein vorentscheidendes 28:19 davon zu ziehen.

Mit etwas schwindender Konzentration aufseiten der Orangen kamen die Thuner Gastgeber zwischenzeitlich nochmals auf drei Treffer heran. Spannend wurde es gleichwohl nie mehr – vor allem weil der insgesamt neunfache Torschütze Frimmel in den entscheidenden Momenten seine Tore machte. Da konnte auch Thuns Yannick Schwab nichts mehr ausrichten. Der Kreisläufer von Wacker sorgte in der Schlussviertelstunde für nicht weniger als sieben Tore. Schwab beendete die Partie mit starken neun Toren aus elf Wurfversuchen. Aber eben – es war Resultatmakulatur.

Telegramm:

NLA, 22. Runde. – Wacker Thun – Kadetten Schaffhausen 27:31 (11:14). – Lachenhalle Thun, keine Zuschauer zugelassen. – SR: Jergen/Zaugg. – Kadetten: Biosca (bis 13./2 Paraden), Kovacs (ab 13./9P); Montoro, Schmidt (3), Maros (4), Schelker (4), Frimmel (9/4), Tominec (3), Novak, Herburger (3), Sesum (1), Bartok (3), Zehnder (1), Gerbl. – Kadetten ohne Pilipovic, Csaszar (beide geschont), Markovic (verletzt) und Küttel (krank). – Bemerkungen: Sechs Zweiminutenstrafen gegen Thun und eine Zweiminutenstrafe inkl. Rote Karte gegen Biosca (13.) gegen Kadetten.

Quelle: Kadetten Medienstelle

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