Die Schweizer Nationalmannschaft kann sich am Sonntag (18.00 Uhr, SRF info) in Nordmazedonien mit einem Sieg wohl aus eigener Kraft für die EHF EURO 2022 qualifizieren. Bei einem Unentschieden oder einer Niederlage wäre sie auf Schützenhilfe angewiesen.
Da die Schweiz die EM-Qualifikation in ihrer Gruppe nicht mehr auf dem ersten oder zweiten Platz beenden kann, muss sie sich als einer der vier besten Gruppendritten für die Europameisterschaft in Ungarn und der Slowakei qualifizieren. Für die Ermittlung der besten Gruppendritten werden nur die Resultate (Punkte und Tore) gegen den Erst- und Zweitplatzierten der jeweiligen Gruppe berücksichtigt. Entsprechend kann ein verbindliches Ranking erst nach Abschluss aller Partien erstellt werden.
Vor der letzten Runde am Sonntag ergibt sich dennoch eine mehr oder weniger klare Ausgangslage für die Schweiz: Gewinnt sie in Nordmazedonien, kann sie wahrscheinlich nicht von der ersten vier Plätzen des Gruppendritten-Rankings verdrängt werden.
Es gibt allerdings Konstellationen, die trotz eines Schweizer Siegs dazu führen könnten, dass die Qualifikation für die EHF EURO 2022 nicht gesichert ist. Spielt die Schweiz am Sonntag in Skopje remis oder verliert sie, wäre eine Qualifikation für die EHF EURO 2022 nur mit Schützenhilfe aus anderen Gruppen möglich. Beispielsweise dürfte Österreich zuhause gegen Bosnien-Herzegowina keinen Punkt holen. Auch sonst dürfte in keiner Gruppe mehr eine Überraschung passieren.
Das grosse Rechnen
Es gibt Konstellationen, bei denen auch ein Schweizer Sieg nicht mit Sicherheit für die Qualifikation zur EHF EURO 2022 reichen würde. Dazu müssten sich gleichzeitig mindestens drei der vier folgenden Szenarien ereignen:
- Österreich gewinnt gegen Bosnien-Herzegowina (Gruppe 2)
- Die Ukraine holt auswärts gegen Tschechien mindestens einen Punkt (Gruppe 3)
- Litauen holt in Portugal mindestens einen Punkt (Gruppe 4)
- Montenegro und Rumänien trennen sich Remis und Schweden gewinnt gegen Kosovo ODER Kosovo spielt in Schweden Unentschieden und Rumänien gewinnt in Montenegro (Gruppe 8)
Wenn drei dieser vier (oder alle vier) Szenarien eintreffen, könnte die Schweiz trotz zwei Punkten in Nordmazedonien im Gruppendritten-Ranking auf dem fünften Platz landen. Gewissheit würden dann erst die finalen Berechnungen nach Abschluss aller Spiele bringen.
Quelle: Marco Ellenberger