Das dritte Spiel dieser Playoff Halbfinal Serie in der Quickline Handball League war definitiv nichts für schwache Nerven. Nach dem unentschiedenen Pausenstand von 14:14 stand auch nach Ablauf der 60 Spielminuten kein Sieger fest. Bei 27:27 ging es in die erste Verlängerung. Den Kadetten gelang es erst am Ende der zweiten Verlängerung den Sieg zu erringen und so Pfadi Winterthur in den Final zu folgen.

Dem HC Kriens-Luzern gelang ein guter Start in dieses dritte Spiel. Rasch führten die Innerschweizer mit 1:3. Die Hausherren hatten – wie die Zeitnahmetafel – Anlaufschwierigkeiten. Nachdem sich die erste Nervosität gelegt hatte, konnten die Kadetten zum 3:3 ausgleichen. Ab diesem Zeitpunkt musste wohl ein guter Krimiautor das Zepter in die Hand genommen haben. Bis zum ersten Pausentee gelang es keinem Team sich mit mehr als einem Tor in Führung zu bringen. Beide Seiten verzeichneten etliche Fehlzuspiele, wobei der Gegner keinen Profit daraus ziehen konnte.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit funktionierte dann auch die Matchuhr. Und auch den Kadetten lief es jetzt besser. In der Verteidigung standen die Kadetten nun wieder gewohnt stark. Zudem konnten sie sich auf Torhüter Biosca verlassen, der einige wichtige Paraden zeigte. Im Angriff setzten sich Gerbl und der spätere Bestplayer Maros Mal um Mal durch. Es resultierte eine erstmalige Dreitore-Führung. Die 100 Zuschauerinnen und Zuschauer konnten sich aber nur kurz über das herausgespielte Polster freuen. Angeführt von ihrem Topscorer Harbuz und einem erneut starken Goalie Stauber schafften Die Krienser den erneuten Ausgleich. Zehn Minten vor Ablauf der regulären Spielzeit stand es erneut unentschieden. Damit nicht genug: mit einem seiner insgesamt sieben Treffern brachte Levin Wanner die Krienser wieder in Führung. 26:27 stand es zehn Sekunden vor Schluss! Mit einem wuchtigen Schuss zum 27:27 Ausgleich erlöste Maros die Kadetten und ihre Fans. Nur kurz konnten sich beide Teams in die Garderoben zurückziehen, bevor es in die erste Verlängerung ging. Zwei Mal fünf Minuten hatten die Kadetten nur Zeit, den Finaleinzug zu schaffen. Aber es war der HC Kriens-Luzern, der sich in die bessere Ausgangslage brachte. Gleich zu Beginn dieser Verlängerung konnten sie zwei Treffer für sich gutschreiben lassen. Als beim Stande von 28:30 Pascal Stauber auch noch einen Siebenmeter hielt, schwanden die Hoffnungen auf den Finaleinzug bei den orangen Fans. Aber wie in einem guten Krimi war auch in diesem Match der Ausgang noch nicht klar. Nur wenige Sekunden vor Ablauf der Verlängerung erzielte Bartok für die Kadetten tatsächlich das 31:31. Somit wurde eine zweite Verlängerung fällig. Und – wie könnte es auch anders sein – auch beim letzten Seitenwechsel war das Skore ausgeglichen. Würde die Entscheidung also gar erst in einem Penaltyschiessen fallen? Nein. – Dank zwei Treffern von Bartok und einem Tor von Tominec siegten die Kadetten schlussendlich doch noch mit 36:34. Riesengrosser Jubel auf der einen Seite, tief enttäuschte Gesichter auf der anderen. Dieser Krimi hätte wahrlich zwei Sieger verdient.
Mit diesem hoch dramatischen Sieg ziehen die Kadetten Schaffhausen in den Playoff Final ein. Der Gegner heisst Pfadi Winterthur. Es gilt nun, sich gut zu regenerieren um auf die Finalspiele optimal vorbereitet zu sein.
Kadetten Schaffhausen – HC Kriens-Luzer36:34 (31:31 / 27:27 / 14:14); Kadetten Schaffhausen: Pilipovic, Biosca(12 P.)) Montoro(1), Zehnder(2/2), Csaszar, Schmidt(1),Schopper, Bartok(8), Novak, Teubert, Gerbl(6), Maros(10), Schelker(2), Frimmel(1), Tominec(1), Herburger(4); Sesum, Markovic: verletzt; Küttel: rekonvaleszent; HC Kriens-Luzern: Eicher(1 P.) Stauber(8 P.), Wenger, Stadelmann, Harbuz(9/9), Wanner(7), Blättler(2), Piroch(5), Rellstab, Gavranovic(5), Oertli, Schlumpf(4), Delchiappo, Lavric, Idrizi, Lapajne(2); 5 Zweiminutenstrafen gegen Kadetten Schaffhausen und 6 Zweiminutenstrafen inkl. Disqualifikation Delchiappo gegen HC Kriens_Luzern; Die Kadetten stehen im Playoff Finale!
Quelle: Kadetten Medienstelle