Am Samstagabend absolvierten die Schaffhauser gegen den HC Alpla Hard erneut ein Testspiel über dreimal 30 Minuten. Anders als noch vor einer Woche wurde nicht auf Vorarlberger, sondern auf Schaffhauser Terrain gespielt. Das Resultat blieb aber dasselbe: die Orangen gewannen alle drei «Drittel» in überlegener Manier. Der österreichische Meister war dem Schweizer Cupsieger in allen Belangen unterlegen, vor allem was das Tempo betrifft konnten die Schaffhauser eine deutlich andere Gangart fahren. Die beiden linken Flügel Samuel Zehnder (13 Tore) und Marvin Lier (12) waren Matchwinner der Partie.

Den abschliessenden Test vor dem wegweisenden Einsatz in der European Handball League gegen Vojvodina Novi Sad nächsten Sonntag bestreiten die Kadetten am Mittwoch gegen den TVB Stuttgart von Nationalspieler Samuel Röthlisberger. Nach dem Sieg über das noch etwas stärker einzustufende Göppingen im Falkencup steigen die Schaffhauser als leichte Favoriten in das Duell. Ob die Eyjolfsson-Equipe ihre weisse Weste nun wahren kann oder nicht, sie scheinen so oder so bereit für die kommende Saison. Dies sieht auch der Trainer so: «Die Testspiele sehen sehr gut aus, die Mechanismen kommen immer mehr. Wir haben einen sehr starken Kader», so «Adli» Eyjolfsson.

Luxusproblem Rückraum

Dieser sprach nach Spielschluss das an, was in den bisherigen Testspielen der Orangen – welche sie allesamt gewannen – augenscheinlich wurde: er hat ein Luxusproblem. Denn der Isländer verfügt im Rückraum über so viele gute Waffen, dass es in der kommenden Spielzeit wahrscheinlich schwierig wird, allen Akteuren ihre verdiente Einsatzzeit zu gewähren. Für das Luxusproblem verantwortlich sind insbesondere die Neuzugänge, welche in den Testspielen einen bestechenden und bereits bestens integrierten Eindruck hinterlassen haben. Vor allem die Leistungen des jungen Deutschen Torben Matzken hob Eyjolfsson heraus. Der 21-jährige Spielmacher hat einen sehr ähnlichen Spielstil wie Jonas Schelker und überzeugte bislang mit überragenden Zuspielen und vielen herausgeholten Siebenmetern. Da auch Routinier Joan Cañellas zu überzeugen weiss und sehr viel in der Mitte eingesetzt wird, dürfte der Konkurrenzkampf auf Rückraum Mitte enorm werden.

Selbiges gilt für Rückraum links, wo der junge Niederländer Ephrahim Jerry mit seiner Athletik eine neue Dimension ins Schaffhauser Spiel bringt. Zusammen mit Luka Maros und eben Cañellas bildet er ein Top-Gespann. Und schliesslich verfügt man mit Donat Bartók und Michael Kusio auch endlich wieder über zwei Goalgetter auf Halbrechts. Wenn eines Tages Dimitrij Küttel und Zoran Markovic zurück aufs Parkett kehren, dürfte der Konkurrenzkampf schon fast absurd gross werden bei den Orangen. Trainer Eyjolfsson gefällts: «Das ist definitiv schöner als noch vergangene Saison mit den vielen Verletzten. Jetzt können wir endlich Handballspielen.»

Telegramm:

Testspiel. Kadetten Schaffhausen – HC Alpla Hard 20:13, 19:14 und 16:8 (3 Halbzeiten gespielt). – BBC Arena SH, 50 Zuschauer. – Kadetten: Biosca (10 Paraden), Pilipovic (8P); Zehnder (13/5), Matzken (2), Cañellas (4), Jerry (4), Schmidt (1), Schopper (3), Bartók (4), Novak, Lier (12/4), Kusio (3), Gerbl (3), Maros (2), Schelker (2), Tominec (1), Herburger (2). – Kadetten ohne Markovic und Küttel. Quelle: Kadetten Medienstelle