Ganze zwei mickrige Tore fehlten den Kadetten am Schluss für die ganz grosse Sensation. Nach einer erneut sehr starken Leistung müssen sich die Kadetten dem haushohen Favoriten Füchse Berlin doch noch geschlagen geben. Viel bitterer als die Niederlage ist aber das verletzungsbedingte aus von Lukas Herburger und Zoran Markovic.
Es war alles angerichtet für ein grosses Handballfest in der mit 7900 Zuschauerinnen und Zuschauern gut gefüllten Halle, dem «Fuchsbau» in Berlin. Nach dem sensationellen 37:33 Erfolg der Kadetten vor Wochenfrist in der BBC Arena erwartete man allerseits ein grosses Startfeuerwerk der Füchse Berlin. Es waren aber im Gegenteil die Kadetten, die sich nicht beeindrucken liessen und durch Kusio den ersten Treffer des Rückspiels einnetzen konnten. Die mutige Leistung des amtierenden Schweizermeisters wurde in der 8. Spielminute mit der 4: 6 Führung belohnt. Die Kadetten knüpften da an, wo sie am vergangenen Dienstag aufgehört hatten. Füchse Trainer Jaron Siewert nahm in der 18. Spielminute beim Stand von 9:9 sein erstes Teamtimeout. Und er hatte gegenüber dem Hinspiel noch ein Ass im Ärmel: der von einer Verletzung zurück gekehrte Mathias Gidsel gab zehn Minuten vor Ende der ersten Halbzeit sein Comeback und setzte von Beginn weg neue Impulse im Spiel der Füchse. Paul Drux konnte in der 19. Spielminute seine Farben erstmals in Führung bringen, doch Odinn Rikhardsson glich im Gegenzug per Siebenmeter wieder für die Kadetten aus. Bis zum Ende der ersten Halbzeit konnten sich die Füchse einen kleinen Vorsprung erarbeiten und gingen mit der knappen 17:15 Führung in die Kabine.
In den ersten fünf Spielminuten nach dem Seitenwechsel zeigten die Kadetten eine sensationelle Leistung. In Unterzahl spielend setzte sich Kusio durch und traf herrlich zum 17:16 Anschluss. Auf der anderen Seite zeigte Pilipovic eine starke Parade und Obranovic schaffte im Gegenzug den Ausgleich. Nur eine Zeigerumdrehung später entschärfte Pilipovic einen Siebenmeter und die Kadetten konnten im nächsten Angriff sogar wieder in Führung gehen. Konsternierte Blicke bei den Spielern der Füchse Berlin, ratloses Kopfschütteln auf den Zuschauerrängen und immer wieder Kadettenspieler, die um jeden Ball kämpften. Sinnbildlich dafür Marvin Lier, der mit letztem Einsatz in der 36. Spielminute den Ball erobern konnte. Für den nächsten Siebenmeter machte sich ein weiterer Rückkehrer bei den Füchsen bereit: Hans Lindberg. Sein Treffer wirkte wie ein kleiner Weckruf. Andersson und Gidsel erhöhten die Führung für ihre Farben auf 21:18 und in der 47. Minute war es Wiede, der erstmals auf plus vier für das Heimteam stellen konnte. Mit Schopper und Herburger konnten die Kadetten aber nochmals auf 24:22 verkürzen. Bei seinem Treffer wurde leider Lukas Herburger so unglücklich von Tohüter Milosavljev getroffen, dass er für den Rest des Spiels nicht mehr ins Geschehen eingreifen konnte. Trotz aufopferungsvollem Kampf und einer grossartigen Gegenwehr gelang es den Kadetten nicht mehr, das Momentum auf ihre Seite zu drehen. Dank Mathias Gidsel, der zehn Treffer im heutigen Spiel erzielte, konnten die Füchse Berlin den Kopf noch aus der Schlinge ziehen. Mit 30:24 gingen sie als Sieger vom Platz; der Traum vom Final Four für die Kadetten scheiterte an winzigen zwei Treffern. Leider mussten die Kadetten zudem noch die Verletzung von Zoran Markovic verkraften, der vier Minuten vor Ende des Spiels bei seinem Torwurf von Torhüter Milosavljev am Kopf getroffen wurde. Hoffen wir, dass sich sowohl Zoran Markovic wie auch Lukas Herburger nicht ernsthaft verletzt haben.
Das Abenteuer EHL ist für diese Saison vorbei. Die Kadetten dürfen aber sehr stolz auf ihre Leistung sein. Auch wenn das Final Four nicht erreicht wurde, so haben sich die Kadetten mir ihren beherzten Auftritten viel Respekt geschaffen. Liebe Spieler, liebe Trainer und Staff: wir sind stolz auf euch!
Füchse Berlin – Kadetten Schaffhausen: 30:24 (17:15); Füchse Berlin: Kireev, Milosavljev(8P.), Wiede(2), Darj(1), Holm(4), Andersson(2), Lichtlein, Lindberg(1/1), Gidsel(10), Freihöfer(2), Langhoff, Kopljar, Vujovic, Weber(3/1), Marsenic(2), Drux(3); Kadetten SH: Pilipovic(1.-60./7 P.), Ziemer, Zabic(2), Ben Romdhane, Matzken(1), Rikhardsson(6/5), Canellas(1), Schopper(2), Bartok(2), Kusio(5), Lier(1), Markovic(1), Maros(1), Tominec, Obranovic(1), Herburger(1); 1 Zweiminutenstrafe plus rote Karte Milosavljev gegen Füchse Berlin und 4 Zweiminutenstrafe gegen Kadetten Schaffhausen
Quelle: Medienstelle Kadetten