«Es war unglaublich geil heute Abend!» Viel passender als das Resümee von Bestplayer Kristian Pilipovic kann man den Sieg der Kadetten Schaffhausen über den haushohen Favoriten SG Flensburg-Handewitt nicht zusammenfassen. Nach dem knappen 15:16 Pausenrückstand durften die Orangen vor einer grossartigen Zuschauerkulisse den verdienten 25:24 Sieg bejubeln.
«Spass haben, das Spiel geniessen und den Gegner vielleicht ein bisschen ärgern», äusserte sich Captain Herburger vor dem Spiel. Die Kadetten liessen den Worten Taten fallen. Schon in der Anfangsphase ärgerten sie den grossen Kontrahenten aus Norddeutschland gehörig. Den 0:2 Rückstand holten sie postwendend auf und gingen ihrerseits durch Tore von Lier und Canellas mit 4:2 in Führung. Das Prunktstück der Kadetten war am heutigen Abend ihre Abwehr. Dies musste auf Flensburg Trainer Krickau neidlos anerkennen. «Die Kadetten kämpften hart und ihre Abwehr war sehr souverän», sagte er kurz nach Spielschluss. Und dann stand noch ein gewisser Kristian Pilipovic zwischen den Pfosten und brachte mit seinen sensationellen Paraden den Gegner immer wieder zum Verzweifeln. Die knapp 3200 Zuschauerinnen und Zuschauer feierten jede Parade, jedes Tor und jede gelungene Aktion und sorgten so für zusätzliche Energie. Die Kadetten liessen sich auch nicht durch die erneute Führung des Bundesligisten kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit beirren. Rikhardsson fischte einen gegnerischen Ball und so konnten die Kadetten den Anschlusstreffer zum 15:16 Halbzeitstand erzielen.
Nach sehr gelungenen Starminuten in der zweiten Halbzeit machten sich erste Ermüdungserscheinungen bei den Kadetten bemerkbar. Golla konnte mit seinem Treffer sein Team mit drei Toren in Führung werfen. Was die Kadetten dann aber für ein Schlussfeuerwerk zündeten, war schlicht sensationell. Mit einem Traumtor von Matzken schafften die Kadetten nur drei Minuten später wieder den Anschluss und in der Abwehr schnappte sich Markovic den Ball vor den anstürmenden Gegner. Das Spiel wogte nun hin und her, die Zuschauer hielt es schon lange nicht mehr auf ihren Sitzen, denn immer wieder konnten sich die Kadetten herankämpfen. Drei Zeigerumdrehungen vor Ende der 60 Spielminute gelang Obranovic der erneute Ausgleich zum 24:24. Eine halbe Minute vor Ablauf der Spielzeit konnte Herburger nur noch mit einem Foul am Torerfolg gehindert werden. Rikhardsson behielt die Nerven und verwertete den Siebenmeter souverän zum vielumjubelten 25:24 Sieg für die Kadetten. Die Kadetten haben am heutigen Abend viel mehr als nur den Gegner geärgert. Mit dieser ausserordentlichen Leistung haben sie sich allergrössten Respekt verdient. Und ja, Spass hatten sie bestimmt auch, denn gleich mehrere Fliegertore durften die Fans beklatschen. Die knapp 3200 Zuschauerinnen und Zuschauer verlebten einen packenden Handballabend, den sie so schnell nicht vergessen werden.
Kadetten Schaffhausen – SG Flensburg-Handewitt 25:24 (15:16); Kadetten Schaffhausen: Pilipovic(1.-60./17P.), M. Ben Romdhane(1), Matzken(3), Rikhardsson(5/2), Canellas(3), Schopper, Lier(2), Brücker, Pietrasik(6), Markovic, Maros, Obranovic(3), Herburger(2); Hrachovec, S. Ben Romdhane, Meyer: nicht eingesetzt; Bartok: verletzt; SG Flensburg-Handewitt: Buric(8P.), Moller K.(4P.), Golla(5), Einarsson, Mensah(1), Gottfriedsson(3), Jorgensen(2), Hansen(5), Horgen, Pedersen, Jakobsen(4/1), Smits(1/1), Blagotinsek(1), Moller L,(2); 3 Zweiminutenstrafen gegen Kadetten Schaffhausen und 6 Zweiminutenstrafen gegen SG Flensburg-Handewitt
Die Kadetten stehen in der Hauptrunde der European Handball League
Quelle: Kadetten Medienstelle
Foto: Mike Kessler