Gewiss wäre es heute ein anderes Spiel gewesen, wären die Kadetten ohne die frühzeitige Hauptrunden-Qualifikation nach Norwegen gereist. Doch mit dem sensationellen Heimsieg gegen Flensburg stellten die Schaffhauser den zweiten Tabellenrang erfreulicherweise bereits vor einer Woche sicher. Während es für die Equipe somit heute das Ziel war, sich mit einem letzten Sieg für die guten Leistungen in der Gruppenphase zu belohnen, setzte Elverum Handball alles daran, sich vor Heimpublikum möglichst würdevoll zu verabschieden. So sollte es schlussendlich sein: Nach einem knappen 14:15-Halbzeitrückstand verlieren die Kadetten mit 27:31 gegen den norwegischen Vize-Meister.

Die Munotstädter waren es, die einen etwas besseren Start in die Partie erwischten und bis zur 10. Minute eine 2-Tore-Führung erspielt hatten (6:4). Doch schon bald kehrte das Spiel: Bei doppelter Unterzahl der Kadetten starteten die Hausherren die Aufholjagd und gingen in der 13. Minute erstmals wieder in Führung. Zwar gelang Maros daraufhin der 9:9-Ausgleich, doch innert Kürze zogen die Gastgeber wieder auf drei Tore davon. Die Kadetten taten sich fortan schwer und fanden nicht mehr richtig ins Spiel. Erst das Team Timeout von Headcoach Horvat zeigte Wirkung: Die Defensive stand stabiler, wodurch Jost Brücker in der 29. Spielminute zum erneuten Ausgleich einnetzen konnte (14:14). Doch bis zum Halbzeitpfiff war Elverum wieder in Führung gegangen.

Ebenfalls starteten die Gastgeber besser in die zweite Halbzeit und hatten sich sobald wieder einen 3-Tore-Vorsprung erspielt. Fortan gelang es den Kadetten zu keinem Zeitpunkt mehr, näher als auf minus zwei heranzukommen. Bei Abpfiff leuchtete eine 27:31-Niederlage von der Anzeigetafel. Auch wenn ein Sieg nicht mehr nötig war, ist die Enttäuschung spürbar. «Das heute war eine durchwachsene Leistung», so Kadetten-Manager David Graubner. «Es war ein zähes Spiel. Wir haben viele freie Würfe liegengelassen und die Goalies schafften es nicht, ins Spiel zu kommen.» Über der Enttäuschung darf aber weiterhin die Freude über den souveränen Einzug in die Hauptrunde des zweithöchsten europäischen Wettbewerbs stehen. Diese Duelle werden im Februar 2024 gespielt. Zum Bestplayer des heutigen Abends wurde Luka Maros mit 6 Toren und 4 Assists gekürt.

Ein Blick zu den weiteren Schweizer Teams: Der HC Kriens-Luzern hatte keine Chance mehr weiterzukommen, verabschiedete sich jedoch würdevoll mit einem 39:27-Sieg gegen Athen aus der European League. Besonders gewürdigt wurde Andy Schmid, für den es nach neun Jahren das letzte Spiel auf der europäischen Bühne war. Pfadi Winterthur verpasste die Qualifikation für die Hauptrunde nach einer umkämpften Partie mit einer 24:28-Niederlage gegen REBI Balonmano Cuenca. Damit sind die Kadetten das einzige Schweizer Team, welches in die Hauptrunde der EHF European League einzieht.

Telegramm:

Elverum Handball – Kadetten Schaffhausen 27:31 (14:15); Kadetten Schaffhausen: Pilipović (1.-40./6P.), Meyer (41.-60./2P.), Petric, M. Ben Romdhane (2), Matzken (1), Rikhardsson (4), Schopper (2), Lier (3), Brücker (2), Pietrasik (6), Marković, Maros (6), Obranović (1), Herburger; nicht eingesetzt: Hrachovec, S. Ben Romdhane; Elverum Handball: Wolkoff (0P.), Nergaard (9P.), Blomgren (6), Hübert, Sogaard (5), Lien, Anderson (2), Awad (1), Grondahl (3), Serradilla (4), Starck, Langaas (1), Solost, Sondena (4), Lukacs (1), Heldal (4), sechs Zweiminutenstrafen gegen Elverum, vier Zweiminutenstrafen und eine rote Karte (Pietrasik) gegen Kadetten

Schlussrangliste EHF European League, Gruppe E

1. SG Flensburg-Handewitt
2. Kadetten Schaffhausen
3. Elverum Handball
4. HC Lovćen Cetinje

Alle Resultate im Detail sind hier zu finden.

Quelle: Kadetten Medienstellen

Foto: Veronika S. Larsen (Elverum Handball)