Das war nichts für schwache Nerven. In einem Spiel um alles oder nichts schaffen die Kadetten Schaffhausen dank der besseren Tordifferenz gegen Vojvodina den Einzug in die Playoffs der European League, wo sie auf die Füchse Berlin treffen. Nach dem 8:11-Halbzeitrückstand endet die Partie im serbischen Novi Sad mit 21:24.
Man wollte es einfach zu spannend machen heute Abend. Vor ausverkaufter Kulisse unterliegen die Kadetten Schaffhausen dem serbischen Meister Vojvodina in einem umkämpften Spiel mit 21:24. Doch diese 3-Tore-Niederlage reicht, um sich in der European League für die nächste Runde zu qualifizieren. «Das war heute spannend von A bis Z», so Teammanager David Graubner nach dem Spiel. «Und auch wenn es nicht die beste Leistung war – es hat gereicht. Jetzt kommen die Belohnungsspiele.» In den Playoffs, die am 26. März und 2. April ausgetragen werden, spielen die Kadetten Schaffhausen nun gegen die Füchse Berlin um den Einzug ins Viertelfinale.
Insbesondere in der Startphase hatten die Kadetten grosse Probleme ins Spiel zu kommen. Viele Fehlwürfe liessen es zu, dass Vojvodina bis zur 12. Minute auf 7:0 davonzog – Torhüter Andrej Trnavac bis zu diesem Zeitpunkt mit 8 Paraden aus 8 Würfen. Dieser Rückstand zwingt Headcoach Hrvoje Horvat bereits zum zweiten Team Timeout für die Orangen. In der 13. Spielminute erlöst Captain Lukas Herburger die Kadetten mit dem ersten Treffer. Odinn Rikhardsson ist anschliessend sogleich zweimal erfolgreich, wodurch nach 15 Minuten noch ein 3:7-Rückstand auf der Anzeigetafel steht. Auch in der Defensive fangen sich die Kadetten, Pilipovic zeigt einige wichtige Paraden und so schafft es die Mannschaft, bis zur Halbzeit auf 8:11 zu reduzieren. Massgeblich zum Spielstand trägt in dieser Phase der siebenfache Torschütze Ariel Pietrasik bei.
Zurück aus der Garderobe galt es noch einmal «All in» zu gehen. Doch erneut ist es Vojvodina, das angeheizt vom Heimpublikum den besseren Start erwischt und wieder auf plus fünf erhöht. Dieser Rückstand pendelt sich bis zur 45. Spielminute ein, Fehlwürfe verhindern es lange, wieder heranzukommen. Dann die Wende: Mit einem Gegenstoss (46.) läuten Herburger und Rikhardsson die erneute Aufholjagd ein, sodass der souveräne Schaffhauser Siebenmeterschütze in der 51. Spielminute zum 19:21 trifft. Doch die Hausherren lassen nicht locker und zeigen, dass sie unbedingt in die nächste Runde wollen. Drama pur: Zwei Minuten vor Schlusspfiff liegen die Munotstädter mit 21:24 zurück. Ein Rückstand, der reichen würde, um es in die Playoffs zu schaffen. Doch ein Ballverlust im letzten Angriff der Kadetten ermöglicht Vovjodina den Konter – der letzten Endes glücklicherweise nicht gelingt. Damit schaffen es die Kadetten dank des Heimsiegs gegen die Serben und der besseren Tordifferenz trotz der Niederlage, in die Playoffs der European League einzuziehen. Dort ist der Gegner kein anderer als die Füchse Berlin – der aktuelle Tabellenführer in der deutschen Bundesliga. Die Füchse gewannen heute mit 35:31 gegen CSM Constanta.
Telegramm
Vojvodina – Kadetten Schaffhausen 21:24 (11:8), Sportska hala Slana Bara Novi Sad; Kadetten: Pilipović (1.-60./xP.), M. Ben Romdhane (1), Rikhardsson (7), Cañellas (1), Hrachovec (2), Schopper, Lier (1), Brücker, Pietrasik (7), Marković, Maros (6), Martinović (4), Herburger (2); nicht eingesetzt: Meyer, Prince; verletzt/ angeschlagen/geschont: Matzken, S. Ben Romdhane, Bartok; Vojvodina: Trnavac (1.-60/18P.), Fran, Ocvirk (6), Aziz (1), Ratkovic (1), Milenkovic (2), Sunajko, Pusica, Radjenovic (3), Pesic, Rogan (5), Djordjic (1), Golubovic (1), Pukhouski (4), Nikolic,
Quelle: Kadetten Medienstelle
Foto: Vojvodina / EHL