Mit Jost Brücker verlässt ein Spieler die Kadetten, der mit seiner professionellen Einstellung und seinem «Out of the box-Denken» stets ein Vorbild war. Im Abschiedsinterview blickt er auf seine Zeit in Schaffhausen zurück, die mit dem Triple erfolgreich zu Ende geht.
Wie viel Professionalität und Disziplin man in eine Handballkarriere einbringen kann, das hat Jost Brücker in den vergangenen zwei Jahren bei den Kadetten Schaffhausen gezeigt. Vor Trainingsbeginn war er meist der Erste in der Halle und überraschte immer wieder mit seinem Out of the box-Denken – gerade in Bezug auf die Spielvorbereitung; dass man eben nicht nur den Körper trainieren muss. «Jost ist auch ganz andere Wege gegangen. Das habe ich noch nie bei einem Spieler so gesehen. Er war zudem immer ein gutes Vorbild für die jungen Spieler», führt Kadetten-Teammanager David Graubner aus. «Ich bin mir sicher, dass er eine gute neue Station findet, wo er weiterhin erfolgreich Handball spielen kann.» Wo genau ihn sein Weg im Sommer hinführt, steht noch nicht offiziell fest.
2022/23 bist du zu den Kadetten gestossen. Was bleibt dir aus deiner Zeit in Schaffhausen besonders in Erinnerung?
Jost Brücker: Am meisten in Erinnerung bleiben mir die Europacup-Spiele und die Top-Leistungen, die wir dort abliefern konnten. Die grossen Arenen und die Auswärtsreisen mit der Mannschaft waren immer Highlights für mich. Unvergesslich sind für mich auch die ausverkauften Spiele in der BBC-Arena und die Titel, die wir gewinnen konnten. Es war mir eine Ehre mit so Weltklasse-Spielern zusammenzuspielen. Aber auch die kleinen Momente im Eisbad oder der Sauna und die Freundschaften, die entstanden sind, werde ich nicht vergessen. Zum Beispiel habe ich nach jedem Training mit Hrachovec und Pilipovic Battles im Schusstraining gemacht – die ich gegen Hrachovec immer gewonnen habe.
Wie hat dich die Zeit bei den Kadetten als Spieler und Mensch geprägt?
Brücker: Die Zeit hat mich sehr geprägt. Es war schön für mich, zeigen zu können, dass ich in der Mannschaft eine wichtige Rolle einnehmen und auch international super Leistungen zeigen kann. Vor allem in der Abwehr konnte ich nochmals einen grossen Schritt nach vorne machen und meine Qualitäten einbringen. Das war für mich sehr wertvoll. Zudem habe ich es geschätzt, dass ich als erfahrener Spieler auch Inputs geben konnte – im Training und auch neben dem Spielfeld, vor allem in Bezug auf Arbeitseinstellung, Professionalität und Mindset. Neben den schönen Zeiten gab es auch schwierige Zeiten – aber ich habe den Kopf immer oben gehalten und bin mit breiter Brust weitergelaufen.
Was möchtest du den Fans noch sagen?
Brücker: Ich will mich von ganzem Herzen bedanken bei den Fans, dem ganzen Verein und allen Menschen, die das hier ermöglichen. Immer wieder beeindruckt hat mich, dass es trotz der Professionalität hier so viele Menschen gibt, die so viel Herzblut in den Verein einbringen. Ich habe in den zwei Jahren hier sehr viel gegeben, aber auch unglaublich viel zurückbekommen.
Quelle: Kadetten Medienstelle, Lara Gansser