In einem Torfestival konnten die Kadetten Schaffhausen als erst zweites Team in dieser Saison mit 39:37 (21:16) die beiden Punkte aus Bern entführen. Am Samstag sind sie schon wieder beim RTV Basel zum Cup-Achtelfinal gefordert, am Dienstag schliesslich in der European League bei Benfica Lissabon.
Am Ende waren es aus Sicht des Tabellenführers «nur» zwei Tore Differenz bei einem wacker bis zum Schluss kämpfenden BSV Bern, der vor dem aktuellen Spieltag noch Rang drei belegt hatte. Die Kadetten konnten dabei jedoch ihren zehnten Sieg in Serie feiern und angesichts der hohen Belastung in den nächsten Tagen viel durchwechseln. Erfreulich, wenn er auch noch nicht zum Einsatz kam, war die Rückkehr des zuletzt verletzten Torhüters Julien Meyer in das Aufgebot. Lucas Meister wird hingegen in den nächsten Wochen verletzt ausfallen. Dafür war Adam Petric aus dem eigenen Nachwuchs mit dabei und konnte sich in die Torschützenliste eintragen.
Zu Beginn setzten erst einmal die Gastgeber die ersten Nadelstiche und gingen mit 2:1 durch Felix Aellen in Front, ehe sich die Kadetten sortiert und durch Odinn Thor Rikhardsson die Partie zu ihren Gunsten gedreht hatten (4:3). Juan Catro Alvarez vollendete den 5:0-Lauf zum 8:3. «Wir konnten das Spiel kontrollieren – dieses Mal durch den Angriff», stellte Hrvoje Horvat fest. Nach 20 Minuten stellte Bern den Anschluss zum 10:11 her und zwang den Kadetten-Coach zur Auszeit. Danach lief es wieder runder für die offensiv weiter starken und effektiven Munotstädter, die durch Kassem Awad auf 18:14 erhöhten konnten. Marvin Lier markierte vom Kreis schliesslich den 21:15-Halbzeistand. Ein Schreckmoment war die Kopfverletzung von Luka Maros, der fortan lange draussen blieb, zur Schlussphase mit «Turban» auf dem Kopf jedoch wieder zurück war.
Viel Spielfreude zeigte nach dem Seitenwechsel der agile und im Eins-gegen-Eins schwer zu haltende Mehdi Ben Romdhane, dem sieben Treffer gelangen. «Über das Rückzugsverhalten können wir diskutieren», so Horvat. «Hier haben wir es vor allem in der zweiten Halbzeit nicht geschafft, genügend Unterbrechungen zu schaffen.» Dank einer guten Trefferquote und grosser Variabilität im Angriff fielen die Schwächen in der Defensive nicht so sehr ins Gewicht. Oftmals schlug Bern direkt nach einem Torerfolg der Orangen zurück. Die zeigten sich davon weitgehend unbeeindruckt und hielten den Gegner auf Distanz, der nach 48. Minuten das verletzungsbedingte Aus von Kreisläufer Kaspar Arn verkraften musste. Donat Bartok erzielte das Tor zum 36:30 für seine Farben, als noch sechseinhalb Minuten auf der Uhr waren. Vier Tore in Folge zum 34:36 brachten den BSV noch einmal zurück in die Partie, sodass die Gäste noch einmal gefordert waren. Der als Best Player ausgezeichnete Luka Maros ging in der Crunchtime mit Verband um den Kopf voran, liess nichts anbrennen und sorgte mit dem 38:35 zwei Minuten vor Schluss für die Vorentscheidung.
«Im Angriff», so der Trainer der Kadetten, «haben wir gut gespielt und die Situationen gut gelöst. In der Deckung haben wir allerdings nachgelassen. Insbesondere im Mittelblock müssen wir einen Schritt nach vorne machen. In unserem Neunmeter müssen wir bestimmen, was zu tun ist oder nicht.» Nun steht eine gute und schnelle Regeneration im Fokus. Dabei helfen dürfte, dass die Minuten gut verteilt werden konnten. Horvat: «Es war wichtig für die weiteren Aufgaben, dass wir das erste von drei Spielen in sechs Tagen gewinnen konnten.»
Cup-Achtelfinal und European League
Lediglich ein Tag liegt zwischen der Aufgabe in Bern und jener im Cup-Achtelfinal am Samstag (20 Uhr) beim RTV Basel. Zum Abschluss des straffen Auftaktprogramms nach der Länderspielpause wartet noch das wichtige Duell bei Benfica Lissabon in der European League am Dienstag. Zu dieser Begegnung gibt es ab 19.45 Uhr einen Fantreff in der Barena.
BSV Bern – Kadetten Schaffhausen 37:38 (16:21)
BSV Bern: Seravalli (11 P./24%), Fischer, Eggimann (1), Jauer (3), Getzmann (4), Aellen (7), Kusio (8), Weingartner (5), Wanner (3), Strahm (1), Nyström (3), Arn (2), Schnyder, Berisha, Hirt.
Kadetten Schaffhausen: Pilipović (10 P./25%), Meyer (n.e.); Prince (1), Ben Romdhane (7), Rikhardsson (5/2), Hrachovec (3), Bartók (1), Awad (5), Castro Álvarez (1), Lier (4), Petric (1), Pietrasik (3), Marković, Maros (7), Martinović (1).
Zuschauende: 1034
Bemerkungen: Zwei Zeitstrafen gegen Bern, vier gegen die Kadetten Schaffhausen und Rote Karte für Awad (dritte Zeitstrafe); Kadetten ohne Lucas Meister (verletzt)
Mobiliar Handball Cup: RTV Basel vs. Kadetten Schaffhausen | Samstag, 16.11., 20 Uhr | live auf RED
European League: Benfica Lissabon vs. Kadetten Schaffhausen | Dienstag, 19.11., 20.45 Uhr | Fantreff in der Barena |
Quickline Handball League: Kadetten Schaffhausen vs. RTV Basel | Samstag, 23.11., 18.45 Uhr | Tickets online und an der Abendkasse |
European League: Kadetten Schaffhausen vs. Tatran Prešov | Dienstag, 26.11., 18.45 Uhr | Tickets online und an der Abendkasse |
Quelle: Kadetten Medienstelle, Andreas Joas
Bild: Marc Fuhrer