Einer dominanten ersten Halbzeit liessen die Kadetten einen schwachen zweiten Umgang folgen. Sie liessen gegen Saporoschje einen sicher geglaubten Sieg liegen.
Der Naturwissenschaftler würde von Ebbe und Flut sprechen, der Elektroingenieur von Plus-und Minuspol, der Chinesische Philosoph von Yin und Yang. Alles passende Synonyme für die beiden komplett gegensätzlichen Halbzeiten der Kadetten gestern Abend im Spiel gegen den Ukrainischen Meister Motor Saporoschje. Dominant und mit viel Selbstbewusstsein starteten die Schaffhauser in die Partie, die ersten drei Tore der Partie gingen allesamt auf das Konto der Gastgeber. Mit Manuel Linigers Gegenstosstreffer zum 6:2, hatte bereits die komplette Startformation einen Treffer verzeichnen können und dies notabene nach sieben Minuten. Der erfolgreich abgeschlossene Konter war sinnbildlich für die ersten Minuten der Partie, in der sich die Ukrainische Hintermannschaft mehrmals relativ einfach von den treffsicheren Kadettenakteuren übertölpeln liess. Nach zehn Minuten realisierten die Schaffhauser bereits eine fünf Tore Führung, ehe Saporoschje-Trainer Sergeij Bebeschko nicht mehr länger zuschauen konnte und ein Time-Out einforderte. Auf eine wirklich beeindruckende Reaktion vom Champions League Teilnehmer wartete man vergebens, immerhin konnte man nun selbst aber auch immer wieder mal einen Nadelstich setzen und das ebenfalls wackelnde Schaffhauser Abwehrbollwerk überwinden. So hielt sich die Differenz bis zur Halbzeitsause, mit 20:15 zu Gunsten der Heimmannschaft war die Angelegenheit dennoch um einiges deutlicher, als man es hätte erwarten können. Doch da war ja noch die konträre zweite Halbzeit. Vier Tore! Das war die gesamte Ausbeute der Munotstädter in Umgang zwei! Was auch immer die Mannschaft von Trainer Peter Kukucka nun versuchte, es sollte scheitern. Die Würfe von Luka Maros, Dimitrij Küttel, Johann Koch oder Manuel Liniger fanden ihren Weg ins gegnerische Tor nicht mehr. Die 5:1-Abwehrformation schien teilweise fast schon inexistent. Und was der Ukrainische Serienmeister in der ersten Halbzeit missen lies, machten sie nun wieder wett. Es dauerte bis zur 56. Spielminute, bis die Gäste den Rückstand wettgemacht hatten und erstmals die Führung übernehmen konnten. Mit der Routine eines Internationalen Topvereins, brachte sie am Ende den Sieg auch souverän über die Zeit. Auf die Erklärung von Trainer Kukucka über die schwache zweite Halbzeit seiner Mannschaft war man gespannt: „Wenn du mal in einer Abwärtsspirale bist, ist es gegen einen solchen Gegner extrem schwer, da wieder raus zu kommen. Am Ende fehlte uns dann einfach auch die Kraft dazu.“ Nichts desto trotz konnte er dem Test auch positives abgewinnen: „Es war ja nicht alles schlecht. Im Gegenteil! Hinsichtlich der bisheringen Spiele konnten wir uns nochmals ein wenig steigern. In einem Ernstkampf wird uns dann auch die Kraft nicht fehlen.“
Der nächste schwere Brocken wird dann am Heide Cup am Wochenende auf die Schaffhauser zukommen. Den Auftakt machen die Kadetten nämlich gegen den HSV Hamburg, ehe man am Samstag und Sonntag auf zwei weitere Testspiele absolvieren wird.
Quelle: Kadetten Medienstelle