Der Schweizer Nationalmannschaft ist der Start ins EM-Jahr 2020 geglückt. Sie gewinnt zum Auftakt des 48. Yellow Cup in Winterthur gegen die Ukraine diskussionslos mit 32:22 (20:11). Die Mannschaft von Trainer Michael Suter zeigt eine starke Teamleistung.
Spielverlauf
Die Schweiz lenkt das Geschehen früh in die gewünschten Bahnen. Nach vier Minuten steht es 3:0, nach 21 Minuten bereits 14:7. Die 20:11-Pausenführung ist auch in der Höhe verdient, die Ukraine ist vom Schweizer Tempo überfordert.
Nach dem Seitenwechsel erhöhen die Gastgeber innert vier Minuten auf 24:11 und beseitigen auch die letzten Fragezeichen über den Ausgang der Partie. In der Folge gleicht sich das Geschehen etwas aus, die Ukraine verkürzt die Differenz noch einmal auf acht Tore. Die Schweiz sichert sich in den letzten Minuten aber auch noch den «Sieg» in der zweiten Halbzeit.
Schlüsselspieler
Torhüter Nikola Portner hält überragend. Er wehrt in der ersten Halbzeit 11 von 21 Würfen auf sein Tor ab – 52 Prozent. Dazu zeigt Roman Sidorowicz eine beeindruckende erste Halbzeit und macht sechs teils spektakuläre Tore aus sechs Würfen. Auch Lenny Rubin trifft sechsmal. Es ist aber vorab eine starke Mannschaftsleistung. Die Defensive um Samuel Röthlisberger funktioniert von Beginn an wie erhofft.
Aufgefallen
Den Schweizern und vor allem ihren Goalies gelingt in beiden Halbzeiten ein Traumstart. Nikola Portner wehrt im ersten Durchgang die ersten drei Würfe ab, Aurel Bringolf in der zweiten Halbzeit gar die ersten vier Würfe; darunter ein Siebenmeter. Bringolf kommt mit total fünf Paraden ebenfalls auf eine starke Quote von 48 Prozent.
Bemerkenswertes
Nationaltrainer Michael Suter setzt sämtliche 18 Spieler ein, die 15 Feldspieler bereits alle in der ersten Halbzeit. Leonard Grazioli kommt bei seinem Länderspiel-Debüt nach einer Dreiviertelstunde zum Einsatz, ihm gelingen zwei Paraden. Andy Schmid spielt die erste Viertelstunde, er wird danach für den Rest der Partie aufgrund muskulärer Probleme geschont.
Statistisches
Im insgesamt zwölften Spiel gegen die Ukraine ist es für die Schweiz der siebte Sieg; und der erste Erfolg seit acht Jahren – damals setzte sich die Schweiz am Yellow Cup gegen die Ukraine mit 32:20 durch. Seither gab es gegen die Osteuropäer ein Remis und eine Niederlage, beides 2014 in der WM-Qualifikation.
Drumherum
1’300 Zuschauer bilden in der AXA Arena am Freitag eine schöne und stimmungsvolle Kulisse. Zum Auftakt des Traditionsturniers setzte sich Tunesien gegen die Niederlande im ersten Spiel mit 30:29 (12:13) durch.
Reaktionen
Michael Suter (Nationaltrainer): «Das ist ein wertvoller Auftakt für uns in das neue Jahr. Wir sind sehr gut ins Spiel gestartet und hatten von Beginn weg eine hervorragende Unterstützung von unseren Torhütern. Es war eine starke Teamleistung, die Mannschaft hat eine gute Mentalität gezeigt. Und es war nach der starken ersten Halbzeit auch wichtig für uns, die zweite Halbzeit in der Schlussphase noch zu gewinnen.»
So geht es weiter
Die Schweiz trifft am Samstag in der AXA Arena in Winterthur auf Tunesien, Anpfiff ist um 20.15 Uhr, die Partie wird live auf TV24 übertragen. Den Auftakt des zweiten Abends bildet um 17.15 Uhr die Begegnung zwischen der Niederlande und der Ukraine.
TELEGRAMM
Schweiz – Ukraine 32:22 (20:11)
AXA Arena, Winterthur – 1’300 Zuschauer – Sr. Brunner/Salah (SUI).
Torfolge: 3:0, 4:2, 6:2, 6:3, 8:3 (11.), 11:7, 14:7, 14:8, 16:8, 17:10, 19:10, 20:11; 24:11 (35.), 25:12, 25:16, 26:17, 28:17, 28:20, 31:20, 32:22.
Strafen: Je 2mal 2 Minuten.
Schweiz: Portner (11 Paraden)/Bringolf (31. bis 48./5 Paraden)/Grazioli (ab 48./2 Paraden); Schmid (2), Meister (2), Rubin (6), Svajlen, Lier (4/2), Sidorowicz (6), von Deschwanden, Raemy (1), Röthlisberger, Küttel (4), Maros (2), Tominec (3), Gerbl (2), Milosevic, Novak.
Ukraine: Komok/Terechow/Derewjankin; Buinenko (1), Akimenko (1), Schewelew (2), Denissow (1), Salewski (4), Doroschtschuk, Tilte, Horiha (2), Kosakewitsch (3/2), Schuk (1), Tschitschikalo (1), Gurkowski, Schukow (2), Ostrouschko (2), Iltschenko (1).
Bemerkungen: Schweiz ohne Schelker, Tynowski, Vernier und Delhees (alle verletzt). Bringolf hält Penalty von Kosakewitsch (32./21:11). Länderspiel-Debüt von Grazioli.
Quelle: Marco Ellenberger
Bild: Philipp Hagen