Sesum: „Was bleibt ist ein bitterer Nachgeschmack“

kadetten1. Mannschaft, SHL

Fünf Fragen, fünf Antworten. Unser Topskorer Zarko Sesum über die positive Seite der Corona-Krise, seinem Wunsch ein Instrument spielen zu können, und wer sein Dream-Team machen würde.

Das Coronavirus hat auch die Schaffhauser Sportwelt in Ausnahmezustand versetzt. Am Telefon erklärt unser Topskorer der abgelaufenen, nicht abgeschlossenen Saison, Zarko Sesum, wie er die momentane Situation erlebt – und plaudert auch etwas aus dem Nähkästchen.

Zarko Sesum, wo halten Sie sich zurzeit auf? Sind Sie in Schaffhausen geblieben oder zurück in die Heimat nach Serbien gereist?

Sesum: Ich bin mit der Familie in Schaffhausen geblieben. Ich habe es mir auch gar nicht überlegt, nach Serbien zurückzureisen, weil die aktuelle Situation sehr ernst ist und es keinen Sinn hätte, irgendwo herumzureisen. Ich glaube es ist momentan besser hierzubleiben und die Situation zu beobachten – falls sich etwas ändert kann man so gleich reagieren und wieder mit dem Training anfangen. Ausserdem fühlen wir uns sehr wohl und sicher in Schaffhausen. Und die Kinder sind hier natürlich auch schulpflichtig.

Wie verbringen Sie denn momentan Ihre Freizeit in dieser speziellen Situation? Viele Optionen hat man aktuell ja nicht…

S: Nun ja, momentan trainiere ich halt nicht mit der Mannschaft und muss mich deshalb zu Hause etwas fit halten. Die Kinder sind momentan auch zu Hause, meine Tochter, welche in die Schule geht, hat vom Lehrpersonal viele Aufträge bekommen. Deshalb lernen wir etwas zusammen und nutzen natürlich auch das schöne Wetter, gehen raus spazieren in den Wald oder spielen irgendetwas. Es ist eine sehr aussergewöhnliche Situation, in der wir auf einmal viel Zeit als Familie verbringen können – eine der positiven Sache in dieser Krise.

Eine Hand hatten die Kadetten am Cuptitel, die andere am Meisterschaftspokal. Nun wurde die Saison abgebrochen und Sie stehen mit leeren Händen da. Wie schwer trifft Sie das persönlich?

S: Wir waren tatsächlich auf einem sehr guten Weg, hatten in der Liga zehn Punkte Vorsprung auf die anderen und man konnte die Entwicklung der Mannschaft deutlich sehen. Und nun wäre eigentlich die spannendste Phase der Saison gekommen mit dem Pokalfinale und den Playoffs. Nun machte uns höhere Gewalt ein Strich durch die Rechnung. Es ist bitter, denn eigentlich spielst du ja die ganze Saison durch, um diese letzten zwei Monate zu erleben. Und als Profisportler geht es ja nicht zuletzt um die spielerische und physische Form, die du dir erarbeitest. Aber so ist das halt, man kann nichts machen. Was nun bleibt ist ein bitterer Nachgeschmack, dass wir nicht bis zum Schluss beweisen konnten, dass wir den Meistertitel eigentlich verdient hätten…

Die Fans kennen den Handballer Zarko Sesum. Haben Sie auch sonst irgendwelche versteckte Talente, von denen die wenigsten etwas wissen?

S: Ich bin glaube ich nur für Sport talentiert (lacht), ein verstecktes Talent habe ich leider nicht. Ich würde eigentlich gerne ein Instrument spielen können, das habe ich aber leider noch nie probiert. Aber wer weiss, es ist ja nie zu spät für so was. Sonst bin ich ein ziemlich langweiliger Mensch (lacht). Ich lebe als Profisportler und konzentriere mich voll auf den Handballsport. Und ich verbringe viel Zeit mit der Familie.

Sie haben in Ihrer langen Karriere mit vielen Top-Handballern gespielt. Welche drei würden Sie in Ihr Dream-Team wählen.

S: Das ist zum Glück die schwierigste Frage, ich habe schon an der Seite von vielen Weltklassehandballern spielen dürfen. Olafur Stefansson, mit dem ich bei den Rhein Neckar Löwen zusammen gespielt habe, würde sicher das Team machen. Er ist ein toller Handballer und eine tolle Persönlichkeit. Im Tor würde ich Niklas Landin oder Dejan Peric wählen. Mit letzterem spielte ich bei Veszprém zusammen, er war mental extrem stark und immer sehr fokussiert und auch fleissig. Andy Schmid würde ich auch nehmen – er ist einfach ein genialer Handballer. Und als Nummer vier will ich zusätzlich noch Bojan Beljanski wählen. Vor der Zeit bei den Kadetten spielte ich schon in der Serbischen Nationalmannschaft und bei Göppingen mit ihm zusammen. Er ist ein Freud aus der Kindheit und war auch mein Trauzeuge. Ich komme super mit ihm aus.

Quelle: Kadetten Medienstelle

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