Montoro: „Bei uns sind alle ziemlich gross“

kadetten1. Mannschaft, SHL

Unser Weltmeister und in jeglicher Hinsicht grosse Teamstütze Angel Montoro über sein Idol Rafael Nadal, wer von ihm und Nacho Biosca die grösseren Deutsch-Fortschritte macht, und die schwierige Situation, in welcher sich seine Familie in Spanien zurzeit befindet.

Hallo Angel, ich nehme an du bist nicht nach Spanien zurückgereist. Wie vertreibst du dir momentan die Zeit?

Montoro: Ja ich bin Schaffhausen geblieben zusammen mit meiner Frau, dem Hund und der Katze. Wir wissen zurzeit nicht, wann wir wieder mit dem Training anfangen können, deshalb war es sinnvoller hier zu warten. Vielleicht bietet sich bald die Gelegenheit um sich zumindest wieder mit den Teamkollegen zu treffen.

Aktuell gehe ich viel mit dem Hund im Wald spazieren, mindestens 1.5 Stunden. Dann mache ich viel Sport zu Hause und gehe manchmal auf dem Munot joggen. Ausserdem nehme ich weiter Deutschlektionen, nun halt via Skype. Ich habe allgemein nun endlich mehr Zeit, um mich hier richtig zu installieren. Nach einem Spiel oder einem harten Training fehlt dir dazu die Energie.

Wie läuft es eigentlich mit Deutsch lernen? Wer ist besser, du oder Nacho?

M: Ich denke Nachos Deutsch ist momentan besser (lacht). Er hat dank seiner Schweizer Freundin mehr Gelegenheiten, um sein Deutsch zu verbessern. Ich für meinen Teil gehe nach dem Training jeweils nach Hause und spreche mit meiner Frau oder mit meiner Familie am Telefon ausschliesslich Spanisch. Im Training ist es so, dass wir zumeist Englisch sprechen da wir keine Zeit haben über die Anweisungen nachzudenken und uns den Kopf darüber zerbrechen, was nun gemeint war oder zu tun ist. Englisch zu sprechen ist halt der gemütlichste und schnellste Weg sich zu verständigen.

Spanien hat das Coronavirus stark getroffen. Wie erlebt deine Familie in Spanien diese Zeit?

M: Ich telefoniere jeden Tag mit meiner Familie in Toledo, die Situation in Spanien ist wirklich sehr schwierig. Für die Infizierten, die Angehörigen der Toten und für diejenigen, welche sehr schlecht versorgt sind oder gar nichts haben. Aktuell darfst du dich nicht mehr weiter als 200 Meter von zu Hause aufhalten. Und mittlerweile dauern die strengen Massnahmen seit 26 Tagen.

Bei uns ist meine Mutter eine Risikopatientin. Sie muss unbedingt zu Hause bleiben, bei einer Infektion würde es schwierig für sie werden. Aber nach dem Tod meines Vaters vor einem Monat ist es nicht einfach für sie, immer in diesem Haus zu bleiben.

Welcher Sportler ist dein grosses Idol? Warum?

M: Im Handball ist es Raul Entrerrios von Barcelona. Er ist ein Spieler der immer 100 Prozent gibt und unglaublich Handball spielen kann. In anderen Sportarten wäre es Rafael Nadal. Nicht nur weil er ein super Tennisspieler ist, sondern vor allem wegen der Dinge die er Abseits vom Sport in Spanien macht. Vor allem jetzt während der schwierigen Situation mit dem Coronavirus, aber auch sonst hilft er sehr viel. Bei ihm ist es also eine Kombination aus grossem Sportler und grosser Persönlichkeit.

Zu guter Letzt: Mit deinen 2.13m überragst du alle auf dem Feld. Sind in deiner Familie alle so gross? Und wie ist das so?

M: Ja, bei uns sind alle ziemlich gross. Nicht ganz so gross wie ich, aber gross – alle sind mindestens etwa um die 1.90 Meter. Für mich ist es manchmal schwierig ein passendes Bett zu finden, oder eine Winterjacke oder Schuhe. Manchmal bekommst du dann halt nicht immer genau den Style, den du gerne haben möchtest. Aber das ist okay, es hat auch viele Vorteile gross zu sein – nicht zuletzt im Handball.

Quelle: Kadetten Medienstelle

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