Die Kadetten gewinnen ihr Auswärtsspiel in der Zürcher Saalsporthalle gegen GC Amicita problemlos mit 35:25 (19:15) und erobern sich den NLA-Leaderthron zurück. Spannender ist aber die Frage wie es nun weiter gehen soll.
Man hätte meinen können die neuen Massnahmen des Bundesrates hätten schon am Mittwochabend gegolten. In der Zürcher Saalsporthalle fanden sich beim Duell zwischen den Kadetten und dem SHL-Schlusslicht GC Amicitia Zürich gerade einmal 49 Zuschauer ein – zumindest haben wir so viele auf der Tribüne zählen können. Die Partie hatte dann auch eher Trainingsspielcharakter. Die beiden Teams gingen zwar motiviert und durchaus auch aggressiv zu Werke. Doch nach einem „Hopp GC“ horchte man vergebens, die Stimmung fehlte komplett. Kommt dazu dass die Kadetten ihrer Favoritenrolle gerecht wurden und die Begegnung dominierten. Die Zürcher Gastgeber konnten acht Minuten lang dank Mikhail Zhyla jeweils vorlegen, danach übernahmen die Gäste aus der Munotstadt das Spieldiktat. Den 3:4-Rückstand drehten die Schaffhauser bis zur 23. Spielminute in einen 16:9-Vorsprung, Luka Maros hatte bis dahin bereits sechsmal eingenetzt. Maros ragte aus dem starken Kadettenkollektiv mit insgesamt neun Toren heraus, wobei Trainer Adalsteinn Eyjolfsson die Kräfte auch sehr gut verteilte.
In die zweite Hälfte nahmen die Schaffhauser einen 19:15-Vorsprung mit und bauten diesen sogleich wieder aus. Erik Schmidt war es schliesslich der mit einem seiner vier Treffer vom Kreis erstmals die Differenz auf zehn Treffer stellen konnte (27:17). Was folgte war die Szene, welche für am meisten Gesprächsstoff in dieser Partie sorgte. Aufgrund zweier Wechselfehler der Kadetten in der 44. Spielminute, bekamen die Orangen vom Schiedsrichterduo Abalo/Maurer zwei Zeitstrafen aufgebrummt.“Adli“ Eyjolfsson bewies in dieser Situation seinen Sportgeist indem er uneinsichtig mit den Offiziellen diskutierte, obwohl seine Mannschaft uneinholbar in Front lag. Seine Mannen feierten kurz darauf den verdienten 35:25-Sieg und eroberten damit die Leaderposition der NLA zurück.
Fraglich ist nun aber vor allem wie es im Schweizer Handball weitergehen soll. Kommt es zum Meisterschaftsunterbruch oder setzt man den Spielbetrieb vor mehr oder weniger leeren Rängen fort? Die Klubverantwortlichen hatten noch gestern darüber entschieden wie es weitergehen soll, der Schweizerische Handballverband (SHV) wird die Beschlüsse heute kommunizieren. Fakt ist, dass der nächste NLA-Spieltag sowieso erst in zehn Tagen ansteht. „Wenn die Ränge leer sind werden wir Spieler die Stimmung machen müssen, ansonsten wird es ähnlich wie Trainingsspiele“, meinte Luka Maros zur Situation.
Weiter gehen soll es aber auf jeden Fall in der European Handball League (EHL). Die EHF hatte bereits zu Beginn der Saison hohe Auflagen bekannt gegeben. An diesem Konzept wird festgehalten. Hierzu gibt es eine weitere Good-News: Die EHL-Spiele werden neu allesamt im Free-TV zur Verfügung stehen!
Telegramm:
GC Amicitia Zürich – Kadetten Schaffhausen 25:35 (15:19). – Saalsporthalle Zürich, 50 Zuschauer. – SR: Abalo/Marurer. – Kadetten: Biosca (13 Paraden); Ben Romdhane, Montoro (2), Zehnder (4), Küttel (4), Csaszar (4/1), Schopper (1), Schmidt (4), Novak, Gerbl, Maros (9), Schelker (4), Frimmel (3/1), Tominec. – Nicht eingesetzt: Herburger. Verletzt: Sesum.
Quelle: Kadetten Medienstelle