27:27-Remis in Montpellier! Magnifique!

kadetten1. Mannschaft, EHF Cup

Die Kadetten holen sich im Hinspiel ihres EHL-Achtelfinal-Duells gegen Montpellier HB dank einer hervorragenden Mannschaftsleistung ein 27:27-Unentschieden! Sie verpassten dabei den ganz grossen Triumph nur um einen Wimpernschlag, erzielten die Gastgeber doch erst mittels Penalty als Schlusspunkt der Partie den Ausgleich.

Die Erfolgsgeschichte der Kadetten Schaffhausen in der European Handball League geht weiter. Die Orangen halten sich weiterhin alle Möglichkeiten offen, um gar bis in das Viertelfinale des Turniers vorzustossen. Dazu ist im Rückspiel in der BBC Arena nächsten Dienstag zwar ein Sieg von Nöten. Doch dieser darf denkbar knapp ausfallen. Möglich macht es ein 27:27-Remis in der Ferne – dank einem sehr starken Auftritt der Schaffhauser Equipe. Ähnlich wie beim Punktgewinn gegen die Rhein-Neckar Löwen Anfang Februar wuchsen die Munotstädter regelrecht über sich hinaus.
Imposant war vor allem die Art und Weise, wie die Kadetten im Palais des Sports René in Montpellier auftraten. Während der gesamten Spieldauer zeigten die Schaffhauser keine Anzeichen von Nervosität oder Angst vor dem grossen Gegner. Sie spielten ihre Angriffe geduldig aus und machten ihre Treffer ein ums andere Mal noch bei angezeigtem Zeitspiel. Dies war auch ein grosser Verdienst von Trainer „Adli“ Eyjolfsson, wie Kadettenmanager Dave Graubner nach Spielschluss in Südfrankreich bemerkte: „Er hatte seine Mannschaft super eingestellt. Die Spieler schienen jederzeit zu wissen was auf sie zukommt und traten nicht wie der Underdog auf. Sie waren bereit für diese grosse Aufgabe.“

In einer temporeichen Startphase kam Gastgeber Montpellier erst nach sechs Minuten zum ersten Führungstreffer (5:4). Sogleich glich aber Sebastian Frimmel wieder aus und Jonas Schelker, welcher eine überragende erste Halbzeit spielte und mit insgesamt sieben Treffern bester Schaffhauser Werfer war, legte mit seinem bis dato dritten Treffer wieder auf 6:5 vor. Montpellier-Trainer Patrice Canayer sah sich gezwungen zu reagieren und liess Schelker in der Folge sehr offensiv decken.
In einer Phase, in welcher die Orangen ihren Gegner während sechs Minuten von einem Treffer abhalten konnten, scheiterten sie mehrmals am Versuch, dies in einen zwei-Tore-Vorsprung umzumünzen. Dies rächte sich zu Ende der ersten Hälfte etwas, als der französische Rekordmeister in mehreren Überzahlsituationen – die Kadetten kämpften mit harten Bandagen und holten sich vier Zeitstrafen mehr als ihr Gegner – wieder vorlegen konnten. Ein knapper 13:15-Rückstand resultierte zur Pause.

Ganz zu Beginn der zweiten Hälfte ereignete sich eine wegweisende Szene. Beim Stande von 13:16 (die höchste Führung in diesem Spiel) schienen die Schaffhauser einen Ball im Angriff verloren zu haben und Montpellier hätte auf vier Treffer Differenz stellen können. Doch mit viel Kampfgeist eroberte Nik Tominec den Ball zurück und prompt vermochte Schelker den Ball im Netz unterzubringen. Nach Treffern von Bartók und Schmidt lagen die Kadetten kurz darauf gar wieder mit 17:16 in Front. Das waren ganz wichtige Minuten für die Orangen, in dieser Phase hätte das Momentum auch kippen können.
Den ganz grossen Erfolg vor den Augen schüttete nun auch Goalie Kristian Pilipovic, welcher von einer leichten Grippe zurückgekehrt war, das letzte bisschen Rost ab und hexte ein ums andere Mal gegen die Würfe der Franzosen. Seine 40 Prozent gehaltener Bälle, drei wichtige Tore von Luka Maros aus dem Rückraum, und ein herrlicher „Flieger“ von Schelker auf Frimmel hielt den Champions League-Sieger von 2018 unter anderem auf Distanz.

Ein kleiner Wermutstropfen dann in der Schlussphase. Die Kadetten kamen 90 Sekunden vor Spielende erneut zum Führungstreffer durch den starken Tominec (27:26). Im Gegenzug warf der französische Starspieler Melvyn Richardson den Ball weg, der ganz grosse Triumph der Schaffhauser schien nah. Doch nach dem letzten Schaffhauser Timeout wählte Tominec einen etwas überhasteten Abschluss und im Gegenzug konnte Richardson den slowakischen Unparteiischen etwas gar leicht einen Penaltypfiff entlocken. Als Schlusspunkt der Partie besiegelte Hugo Descat mit seinem achten Treffer das 27:27-Unentschieden. „Ob wir jetzt mit einem Tor gewonnen oder verloren hätten, es ist so oder so eine super Ausgangslage für das Rückspiel. Das ist das Wichtigste“, freute sich Graubner dennoch.

Telegramm:

EHL, Achtelfinale, Hinspiel. Montpellier HB – Kadetten Schaffhausen 27:27 (15:13). – Palais des Sports René Montpellier, keine Zuschauer zugelassen. – SR: Mandak/Rudinsky (SVK). – Montpellier: Sego, Bonnefoi (9P); Simonet (1), Villeminot (5), Truchanovicius (2), Descat (8/5), Pellas (1), Bataille, Pettersson, A. Lenne, Richardson (3), Borges, Porte (3), Y. Lenne (3). – Kadetten: Pilipovic (spielte durch/15 Paraden), Biosca (für Penalty); Montoro, Zehnder, Csaszar, Bartok (3), Schmidt (3), Novak, Sesum (1), Gerbl, Maros (4), Schelker (7), Frimmel (5/2), Tominec (3), Herburger (1). – Strafen: Eine Zweiminutenstrafe gegen Montpellier und fünf Zweiminutenstrafen gegen Kadetten.

Quelle: Kadetten Medienstelle

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