Die Schweizer Nationalmannschaft bestreitet diese Woche die entscheidenden Spiele um die Teilnahme an der EHF EURO 2022. Hier ein Überblick über die möglichen Szenarien, wie sich die Schweizer qualifizieren könnten und wer im Aufgebot von Trainer Michael Suter alles (wieder) mit dabei ist.
Die SHV-Auswahl hat sich am Sonntagabend in Winterthur zum Coronatest eingefunden. Diese fielen glücklicherweise allesamt negativ aus. Mit Michael Kusio, Luka Maros, Philip Novak und Cédrie Tynowski sind aber gleich vier ursprünglich aufgebotene Spieler aufgrund von Verletzungen nicht eingerückt.
Nationaltrainer Michael Suter hat aus diesem Grund Andrija Pendic vom TSV St. Otmar St. Gallen, Claudio Vögtli vom BSV Bern und Ammar Idrizi vom HC Kriens-Luzern nachnominiert. Während Vögtli und Idrizi noch nie für die A-Nationalmannschaft im Einsatz standen, ist es für Pendic eine Rückkehr: Zwischen 2009 und 2014 bestritt er total 34 Länderspiele für die Schweiz. In der laufenden Saison spielt er beim TSV St. Otmar einen überragenden Part: Mit 222 Toren aus 27 Spielen entschied der 34-jährige Regisseur die Mobiliar Topscorer Wertung der Quickline Handball League mit grossem Abstand für sich.
Die Schweiz trifft am Mittwoch (18.30 Uhr) in Winterthur auf Weltmeister Dänemark; die Begegnung wird auf SRF zwei live übertragen. Zum Abschluss steht am Sonntag, 2. Mai, das Auswärtsspiel gegen Nordmazedonien auf dem Programm. Anpfiff ist um 18 Uhr, SRF info überträgt live.
Die Szenarien
Für die Europameisterschaft im Januar 2022 in Ungarn und der Slowakei qualifizieren sich die beiden besten Mannschaften aus jeder Qualifikationsgruppe, plus die vier besten Gruppendritten. Für die Ermittlung der besten Gruppendritten werden nur die Resultate (Punkte und Tore) gegen den Erst- und Zweitplatzierten der jeweiligen Gruppe berücksichtigt. Entsprechend kann ein verbindliches Ranking erst nach Abschluss sämtlicher Partien erstellt werden.
Die Schweiz hat bisher gegen den Erstplatzierten (Dänemark) und den Zweitplatzierten (Nordmazedonien) ihrer Gruppe keine Punkte geholt, weist aber aus diesen Direktbegegnungen ein relativ gutes Torverhältnis aus (minus 7).
- Gewinnt die Schweiz in dieser Woche beide Spiele, ist sie zurück im Rennen um die ersten beiden Plätze der Gruppe. Bei Punktgleichheit dreier Mannschaften entscheidet das Torverhältnis aus den Direktbegegnungen. Landet die Schweiz bei diesem Vergleich auf Rang drei, qualifiziert sie sich über die Gruppendritten-Wertung für die EHF EURO.
- Holt die Schweiz drei Punkte aus den beiden Spielen, dürfte sie (wenn Dänemark und Nordmazedonien gegen Finnland ihre Pflicht erfüllen) zwar auf dem dritten Gruppenrang verbleiben. Die SHV-Auswahl qualifiziert sich dann aber über die Gruppendritten-Wertung für die EHF EURO.
- Gewinnt die Schweiz eines der beiden Spiele und verliert das andere nur knapp, macht sie in der Gruppendritten-Wertung ebenfalls einen grossen Sprung – dann sollte ihr die Qualifikation für die EHF EURO unter normalen Umständen nicht zu nehmen sein.
- Holt die SHV-Auswahl einen Punkt aus den beiden Spielen, bringt sie sich in der Wertung der besten Gruppendritten zwar in eine verbesserte Ausgangslage. Gewissheit, ob es für die EHF EURO reicht, gibt es aber erst nach Abschluss sämtlicher Partien.
- Verliert die Schweiz die beiden Spiele gegen Dänemark und Nordmazedonien, muss sie auf die Resultate der anderen Gruppen hoffen. Nach aktueller Berechnung wäre die Schweiz auch mit zwei (knappen) Niederlagen noch im Rennen der besten Gruppendritten und damit im Rennen um ein Ticket zur EHF EURO, allerdings werden dann erst die Berechnungen nach Abschluss sämtlicher Spiele aller Gruppen für Klarheit sorgen.
Die Prognose wird zusätzlich erschwert, da in verschiedenen Gruppen in den kommenden Tagen mehrere Spiele nachgeholt werden, die im Lauf der Saison aufgrund der Pandemie verschoben wurden. Eine genauere Ausgangslage kann am kommenden Wochenende vor dem abschliessenden Spiel in Nordmazedonien skizziert werden, wenn bei sämtlichen Nationen nur noch eine Partie ausstehend ist.