Bittere Pille

kadetten1. Mannschaft, EHF Cup

Die Kadetten trotzen während 60 Minuten allen Widrigkeiten. Und kassieren dann mit dem Schlusspfiff den Treffer ins leere Gehäuse zum 28:29.

Es war während 60 Minuten ein einziges Drama im Pavilhao Joao Rocha in Lissabon, wo das eigentlich grosse Schaffhauser Kader auf ein Rumpfteam dezimiert wurde. Mit Canellas, Kusio und Bartok fehlten bereits drei wichtige Spieler. Mit Ephrahim Jerry (30.), Luka Maros (46.), und Lukas Herburger (57.) wurden während der Partie zudem drei weitere Leistungsträger der Orangen vom Schwedischen Schiedsrichter-Duo ausgeschlossen. Die unsportlichen Schauspieleinlagen der Portugiesen und die schwache Leistung der Unparteiischen sollen hier eine Randnotiz bleiben. Schade, aber man kann es nicht ändern.

Die Kadetten führten während beinahe der gesamten Partie das Skore an. Zur Pause waren es drei Tore Vorsprung (12:9), zwischenzeitlich gar vier (16:12). Schlüssel waren erneut eine starke Deckung und ein hervorragender Kristian Pilipovic im Tor. Vorne sorgte ein überragender Samuel Zehnder für das Gros der Tore, der Flügel machte neun Treffer aus ebensovielen Wurfversuchen, sechs davon per Penalty. Zusammen mit Luka Maros und Nik Tominec war Zehnder einer der wenigen Spielern – auf beiden Seiten – welche keinerlei Anzeichen von Nervosität versprühten. Von vielen anderen ward die Partie hektisch geführt, das Spiel entsprechend von vielen technischen Fehlern geprägt.

Zwei Dinge brachen den Orangen in der Schlussphase das Genick: mit den fehlenden Spielern im Rückraum gingen Adli Eyjolfsson und seinen Jungs langsam die Variabilität aus. Torben Matzken musste ungewohnt Halblinks agieren. Auf Halbrechts musste Dimitrij Küttel quasi durchspielen. Selbiges galt für Jonas Schelker in der Mitte. Auf diesen und auf die Schaffhauser Kreisanspiele zeigten sich die Portugiesen bestens eingestellt. Und dies ist der zweite Faktor: Sporting verteidigte ebenso stark wie die Kadetten, und variierten stets mit der Aggressivität. Mal war es quasi Manndeckung, mal wieder deutlich passiver. Damit hatten die Orangen zu kämpfen.

In einer dramatischen Schlussphase brachte Jonas Schelker die Orangen mit 28:27 in Führung. Noch eine Minute war zu spielen. Der Ausgleich Sportings folgte auf dem Fuss. Mit noch zwölf Sekunden auf der Uhr nahm Eyjolfsson ein Timeout. Der eine Punkt schien gesichert, die zwei Punkte in Reichweite. Doch ein ärgerlicher Fehlpass von Küttel ebnete dem achtfachen Torschützen Gassama den Weg zum Wurf ins leere Schaffhauser Gehäuse und damit zum Siegtreffer.

Telegramm:
EHL, 1. Runde. Sporting CP – Kadetten Schaffhausen 29:28 (9:12). – Pavilhao Joao Rocha Lissabon, 490 Zuschauer. – SR: Canbro/Kliko (SWE). – Kadetten: Pilipovic (spielte durch/11 Paaden), Biosca (für Penalty); Zehnder (9/6), Matzken (1), Küttel (3), Schmidt, Schopper, Jerry (1), Lier (1), Gerbl (1), Maros (4), Schelker (3), Tominec (3), Herburger (2). Kadetten ohne Canellas, Kusio und Bartok (alle verletzt). – Strafen: Vier Zeitstrafen gegen Sporting und sieben Zeitstrafen gegen Kadetten inklusive Spielausschluss gegen Jerry (30.), Maros (46.) und Herburger (57.).

Quelle: Kadetten Medienstelle

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