Mit der U17-Nati in Richtung der grossen Handballträume

kadetten– Schweizer Nationalmannschaft, Junioren, U19

Das erste internationale Turnier steht bevor: Drei U19-Juniorenspieler der Kadetten Schaffhausen reisen am Wochenende mit der U17-Nationalmannschaft der Schweiz an die EM nach Göteborg.

Für drei Junioren der Kadetten Schaffhausen rückt der erste grosse Wettbewerb auf internationalem Hallenboden immer näher: Yari Prince, Gwendal Dussey und Levin Wüthrich haben sich mit der U17-Nationalmannschaft für die EM (European Open) qualifiziert. Das Turnier wird vom 3. bis 7. Juli im schwedischen Göteborg ausgetragen. Für die U19-Kadettenspieler geht damit ein grosser Traum in Erfüllung. Denn alle drei sind seit eh und je dem Handballsport verfallen und verfolgen das Ziel, einst Profi zu werden.

In Schaffhausen grossgeworden

«Mein allererstes Training hatte ich in der Rhyfallhalle in Neuhausen», erinnert sich der 17-jährige Yari Prince. «Und ich wusste von Anfang an, dass es mein Sport ist – denn in der Halle ist es auch im Winter warm.» Vor etwa zehn Jahren startete er bei den Kadetten in der U9/U11 und durchlief sämtliche Juniorenstufen. In der U13 durfte Prince erstmals den Schweizer Meistertitel feiern, mit der U15 dann die Silbermedaille. Nach einem Jahr in der U17 läuft der linke Flügelspieler nun bereits das zweite Jahr für die U19 auf. Daneben absolviert der Neuhauser eine KV-Lehre – mittlerweile an der United School of Sports in Winterthur. «Die ersten 1,5 Jahre startete ich eine normale Lehre, doch mit dem vielen Training war es kaum möglich, das alles gut unter einen Hut zu bringen.» Rund 11 Stunden Training fallen für die Junioren pro Woche an, dazu gehören auch Morgeneinheiten vor der Arbeit oder Schule. Neben den Trainings in der BBC-Arena stehen alle zwei bis drei Wochen Nationalmannschafts-Zusammenzüge auf dem Programm der Sportler. Diese finden oft im Aargau, Schaffhausen oder Bern statt.

Ebenfalls auf einen sportlichen Werdegang in Schaffhausen blickt der 17-jährige Levin Wüthrich zurück. Der Schaffhauser hat vor elf Jahren mit dem Handballspielen begonnen. Seine Anfänge machte der Kantischüler bei KJS Schaffhausen und spielt seit der U13 bei den Kadetten. Aufgrund einer langwierigen Verletzung im Rücken ist für den linken Rückraumspieler trotz Nati-Aufgebot noch nicht sicher, ob er die EM spielen kann. «Für mich heisst es jetzt schonen und hoffen, dass es reicht bis am Wochenende.»

Der dritte im Bunde, Gwendal Dussey, hat seine handballerischen Wurzeln in der Westschweiz. Als Sechsjähriger begann er bei TCGG und wurde mit elf Jahren vom Genfer Handballverband für das Team Léman ausgewählt. «Damals wechselte ich vom Feld ins Tor», erzählt der heute 16-Jährige. «Und war auf dieser Position direkt mega gut – so animierte mich meine Mutter zum Weitermachen.» Dussey legte seinen Fokus immer mehr auf den Sport und kam nach einem Zwischenstopp in Crissier nach Schaffhausen in die Suisse Handball Academy. «Das war eine doppelte Herausforderung, da ich noch Deutsch lernen musste.» In der Munotstadt schloss er die Realschule erfolgreich ab und startete vor einem Jahr eine Lehre zum Schreiner. «Und gerade kam der Bescheid, dass ich das erste Lehrjahr bestanden habe», erzählt er erfreut. Dussey steht neben den Einsätzen für die U19 auch für die Espoirs (NLB) im Tor. «Ich stehe jeden Tag um 5 Uhr auf, das ist schon streng.»

Erstes Turnier am Montag

Seit Sommer 2021 laufen die drei Kadetten-Spieler für die U17-Nati auf. Und nun haben sie die Chance auf ihren ersten Europameister-Titel. «Die EM-Teilnahme ist der Lohn für unsere tägliche Arbeit und Performance», so Gwendal Dussey. «Wir freuen uns sehr darauf, die Schweiz und auch Schaffhausen international zu repräsentieren.» Schmunzelnd ergänzt der 16-Jährige: «Und auf das Hotel, darauf freuen wir uns auch sehr.»

Der Startschuss für die European Open fällt am 3. Juli im schwedischen Göteborg. In der Gruppe der Schweiz sind zudem Norwegen, Belgien, Portugal und Litauen. Die besten zwei Teams kommen weiter. «Es ist sehr schwierig, das Niveau einzuschätzen», sind sich die drei einig. «Wir werden aber alles dafür geben, weiterzukommen.» Sowohl die Ambitionen mit der Nati als auch die persönlichen Ziele der Handballer sind hoch: «Für mich ist diese EM quasi der erste grosse Schritt in Richtung meines Traums, einmal als Profi im Ausland zu spielen», sagt Yari Prince. «Und auch wenn langsam ein bisschen Nervosität aufkommt: Die Vorfreude überwiegt eindeutig.»

Quelle: Kadetten Medienstelle, Lara Gansser

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