Die U17-Nationalmannschaft der Schweiz sorgte für Furore im schwedischen Göteborg. Die Junioren kehren nach einem starken Turnier mit Siegen gegen grosse Handballnationen schlussendlich nach zwei knappen Niederlagen gegen Frankreich und Schweden mit Platz 4 zurück. Mittendrin: Die beiden Kadetten-Juniorenspieler Yari Prince und Gwendal Dussey.
«Niemand von uns, weder Spieler noch Staff, hätte am Anfang dieser EM gedacht, dass wir schlussendlich traurig sind, wenn wir im Halbfinale gegen die grosse Handballnation Frankreich verlieren», so U17-Nationalspieler und U19-Kadettenspieler Yari Prince, der neben dem Schaffhauser Torhüter Gwendal Dussey im Schweizer Aufgebot stand. Der dritte im Bunde, Levin Wüthrich, musste aufgrund seiner Rückenverletzung leider auf die EM-Teilnahme verzichten.
Die beiden Sportler blicken stolz und voller Emotionen auf die vergangene Woche zurück. Denn die Schweiz legte an der U17-EM (European Open) vom 2. bis zum 7. Juli eine starke Vorstellung an den Tag: Nach Rang 1 in der Vorrundengruppe schlug die Equipe in der Hauptrunde Israel und Island, musste jedoch eine knappe Niederlage gegen Frankreich einstecken. Am Freitag durfte die junge Mannschaft gegen Schweden um die Bronzemedaille spielen, wo sie in einem knappen Spiel verlor und sich damit auf dem vierten Schlussrang platzierte.
Mit einem Sieg gegen Norwegen gestartet
Bereits am Flughafen in Richtung Schweden habe man gemerkt, wie sehr sich alle auf das Turnier freuten und wie hoch die Motivation jedes Einzelnen war. «Innerhalb der Mannschaft verstanden wir uns sehr gut, der Zusammenhalt war unglaublich», so Yari Prince. Ausschlaggebend, wie viel in sportlicher Hinsicht möglich war, sei bereits das erste Spiel in der Vorrunde gewesen. «Als wir zum Auftakt Norwegen – eine der besten Handballnationen – geschlagen haben, wurde uns bewusst, zu was wir an diesem Turnier fähig sind.» Es folgten die «Pflichtsiege» gegen Belgien und Portugal sowie ein Remis gegen Litauen.
In der zweiten Gruppenphase war es erforderlich, mindestens zwei Siege zu erringen, um die Möglichkeit zu haben, um eine Medaille zu spielen. Auf einen deutlichen Sieg gegen Israel folgte ein Hitchcock-Krimi gegen Island. «Das war von A bis Z das heftigste Spiel meiner Karriere», betont Prince. Mit dem Sieg habe die Stimmung innerhalb der Mannschaft ein Hoch erreicht. «Wenn ich das nochmals Revue passieren lasse, bekomme ich gleich wieder Gänsehaut», so der 17-Jährige. «Aus handballerischer Sicht war das der schönste Moment in meinem Leben.» Denn es stand fest: Die Equipe platziert sich definitiv unter den Top 4 – was nahezu einer Überraschung gleichkam. Denn vor Beginn des Turniers befand sich die Schweiz im dritten von fünf nach Stärkeklasse eingeteilten Lostöpfen. Und nun waren sie mit fünf Siegen und einem Unentschieden vorne dabei.
Am Donnerstagmorgen galt es gegen Frankreich ernst, die Schweizer in der Aussenseiterrolle. «In einem umkämpften Spiel, in dem wir zwischenzeitlich führten, war Frankreich schlussendlich einfach ein bisschen stärker und gewann knapp mit zwei Toren», berichtet Prince (Endstand 21:23).
«Die schönste Woche meines Lebens»
Den krönenden Abschluss machte die Partie um Rang 3 am Freitag gegen Gastgeber Schweden. Die Stimmung in der Halle, dem Scandinavium, vor so vielen Zuschauerinnen und Zuschauern sei definitiv ein weiteres Highlight gewesen für die jungen Sportler. Erneut lieferten die Schweizer eine starke Teamleistung ab, «doch Schweden hatte von Anfang an ein bisschen mehr Power.» Die Partie endete mit einer knappen 28:31-Niederlage. «Es ist schade, dass es schlussendlich nicht für eine Medaille gereicht hat», so Yari Prince. «Aber alles in allem war das die schönste Woche meines Lebens.»
Abschlusstabelle European Open in Göteborg (Schweden): 1. Spanien, 2. Frankreich, 3. Schweden, 4. Schweiz
Quelle: Kadetten Medienstelle, Lara Gansser