Das Gastspiel in der Aarauer Schachenhalle wurde ein weiteres Mal zu einer extrem engen Geschichte und sorgte für viel Feuer und Leidenschaft. Am Ende trennen sich die beiden Kontrahenten verdientermassen 27:27-Remis.
48 Stunden vor dem grossen EHL-Einsatz in Montpellier mussten die Kadetten nochmals richtig hart ackern. Das Gastspiel in der Aarauer Schachenhalle war nämlich ein weiteres Mal eine extrem enge Kiste. Anders als noch gegen Wacker Thun durften die Schaffhauser am Sonntagabend wieder auf Gabor Csaszar zählen. Und der Ungare spielte auch gleich durch, wurde doch Jonas Schelker, sein Pendant auf der Spielmacherposition, geschont. Im Tor musste es erneut das Duo Biosca/Kovacs richten, Kristian Pilipovic fehlte weiterhin aufgrund leichter Grippesymptomen. Der Ösi reiste im Anschluss an das Spiel aber mit der Mannschaft mit nach Montpellier.
Wie so oft zwischen diesen beiden Mannschaften erfolgte der Start in die Partie torarm – es standen sich zwei hervorragende Abwehrreihen gegenüber. 7:7 stand es nach 20 Minuten, bis dahin konnte noch keine Mannschaft mit mehr als einem Tor vorlegen. Es waren schliesslich die Kadetten, welche diese Serie brachen. In einer Überzahlsituation – HSC-Coach Misha Kaufmann enervierte sich etwas zu lautstark über einen Entscheid des Schiri-Duos Capoccia/Jucker und bekam dafür eine Zeitstrafe gezeigt – stellten Erik Schmidt vom Kreis und Sebastian Frimmel per Siebenmeter auf 10:7.
Auf diesen leichten Spielumbruch bezog Kaufmann etwas überraschend kein Time-out. Er vertraute wohl darauf, dass seinen Mannen die Situation schon wieder bereinigen würden. Und dies taten sie. Keine drei Minuten später hatten Timothy Reichmuth und der siebenfache Torschütze Joao Ferraz die Partie wieder ausgeglichen. Kurz darauf schoss Kreisläufer Martin Slaninka seine Farben gar wieder in Führung (11:10). In die Kabine ging es dann mit einem versöhnlichen 12:12. „Wir haben uns schwer getan, Chancen herauszuarbeiten. Und wenn wir sie hatten, dann haben wir sie etwas zu oft verworfen“, analysierte nach Spielschluss Zarko Sesum, der für einmal hauptsächlich in der Abwehr die Fäden zog.
Zu Beginn des zweiten Umgangs holte sich Kreisläufer Schmidt seine zweite Zweiminutenstrafe ab. In Überzahl erarbeiteten sich die Aarauer Gastgeber einen zwei-Tore-Vorsprung und hielten diese Differenz lange – nämlich bis zur 51. Spielminute (22:20). Und dies, obwohl Eyjolfsson nach 40 Minuten ernst machte und Donát Bartók zu einem Einsatz brachte. Den Ungaren hätte Eyjolfsson wohl gerne für das Montpellier-Spiel geschont. Der neu formierte Rückraum mit Csaszar, Sesum und Bartok brauchte erst etwas Zeit, funktionierte dann aber gut. Der erneute Ausgleich (22:22) unterstrich dies. Und als Torhüter Biosca fünf Minuten vor Spielende beim Stande von 25:25 den Siebenmeter gegen den Portugiesen Ferraz parierte, da schien es doch noch richtig gut für die Munotstädter zu kommen. Sie legten dank Treffern von Csaszar und Bartok auf 27:25 vor und kamen gar noch zu einer Überzahlsituation. Doch in den letzten drei Spielminute sollte es zu keinem Schaffhauser Treffer mehr gereichen. Manuel Zehnder sorgte knapp 30 Sekunden vor Spielende wiederum für den letzten Ausgleich des Spiels. Denn Csaszar scheiterte sechs Sekunden vor Spielende bei seinem Versuch, die Orangen ins Glück zu schiessen.
Das Remis war am Ende das gerechte Resultat. Dem pflichtete auch Zarko Sesum bei. Doch: „Es fühlt sich für uns an wie ein verlorener Punkt. Wir hätten die Überzahlsituation zum Schluss nutzen müssen“, so der Serbe.
Telegramm:
NLA, 23. Runde. HSC Suhr-Aarau – Kadetten Schaffhausen 27:27 (12:12). – Schachenhalle Aarau, keine Zuschauer zugelassen. – SR: Capoccia/Jucker. – Kadetten: Biosca; Montoro (2), Csaszar (4), Schmidt (4), Maros (1), Frimmel (7/3), Tominec (3), Herburger, Sesum (2), Novak, Schopper (1), Bartok (2). – Bemerkungen: Kadetten ohne Pilipovic, Küttel (beide krank) und Markovic (verletzt). – Strafen: 6 Zweiminutenstrafen gegen Suhr-Aarau und 3 Zweiminutenstrafen gegen Kadetten.
Quelle: Kadetten Medienstelle