Erfolgreiche Rückkehr in den Liga-Alltag

kadetten1. Mannschaft, Quickline Handball League

In einer packenden Partie in der Gümliger Mobiliar Arena meldeten sich die Kadetten und der BSV Bern aus der Nati-Pause zurück. Die Kadetten führten zwischenzeitlich mit 19:10, konnten dann aber während einer ganzen Viertelstunde kein Tor mehr erzielen. Am Ende reichte es dennoch zum 26:23-Sieg.

Es waren zwei Halbzeiten wie Tag und Nacht. Die erste ist kurz erzählt: Mit einer fabelhaften Wurfquote von über 90 Prozent dominierten die Kadetten den BSV Bern in dessen Heimstätte nach Belieben. Dies, obwohl im Rückraum das Trio um Jonas Schelker, Dimitrij Küttel und Ephrahim Jerry quasi durchspielen musste. Doch Personalsorgen hatte eben auch der Gegner. Mit dem Schweden Pontus Zettermann fehlte BSV-Coach Martin Rubin sein mit Abstand gefährlichster Mann in der Offensive. Dies zeigte sich dann auch: der Berner Rückraum wirkte uninspiriert und war ein gefundenes Fressen für die starke Schaffhauser Defensive. Mit drei Treffern in Folge stellte der Schaffhauser Best-Player Jonas Schelker nach 29 Minuten schliesslich auf 19:10, die höchste Differenz des Abends. Einziger Wertmutstropfen bis dahin: die Verletzungshexe schlug erneut zu. Diesmal traf es Erik Schmidt, ihn erwischte es am Fussgelenk.

In der Minute bis zum Pausenpfiff folgte, was in der zweiten Hälfte lange währte: die Kadetten schossen kein Tor mehr, die Berner holten auf. Ein Doppelpack von Samuel Weingartner kurz vor Halbzeit brachte die Hausherren auf 12:19 ran. Nach dem Seitenwechsel brachten die Gäste aus Schaffhausen dann während einer ganzen Viertelstunde kein Tor zu Stande! Unglaublich. Martin Rubin hatte in der Halbzeitpause genau die richtigen Schlüsse gezogen und seine Verteidigung perfekt auf die Schaffhauser Offensive eingestellt. Und da nun auch Goalie Simon Schelling endlich erwachte – er parierte in den ersten 30 Minuten nur einen Ball, am Ende wurde er aber gar noch Best-Player – kamen die Berner Hoffnungen zurück. Langsam gingen auch die Emotionen hoch. Simon Getzmann, bekanntes Enfant terrible, verhöhnte nach seinem Treffer zum 15:19 Kadettens Jerry. Das Schiri-Duo Capoccia/Jucker quittierte dies mit einer Zeitstrafe. Im nächsten Berner Angriff die nächste kuriose Szene: Zoran Markovic musste für ein Foul an Berns Nico Eggimann mit Rot vom Platz.

In der 45. Spielminute und nach dem Anschlusstreffer von Getzmann auf 18:19 war der Fluch dann endlich vorbei: Samuel Zehnder erzielte per Penalty das 20. Schaffhauser Tor, das erste in Umgang zwei. Es sollte die Erlösung sein, zogen die Gäste doch sogleich wieder auf 24:20 davon. Nun hatte sich Berns Ante Kaleb nicht mehr im Griff: für einen offenbar ganz primitiven Spruch sah er von Capoccia/Jucker direkt Rot. Und da es an Drama noch nicht genug war, prallte kurz darauf Berns Luca Mühlemann mit dem Schaffhauser Duo Schelker/Küttel mit enormer Wucht zusammen. Mühlemann blieb minutenlang liegen und erlitt bei der Aktion wohl eine Gehirnerschütterung.
Passend zum Spiel kam Bern wieder auf 23:24 heran. Vier Minuten waren noch zu spielen, als Nik Tominec den vierten Schaffhauser Penalty in der zweiten Hälfte verwarf. Zuvor scheiterte zweimal Zehnder und einmal Marvin Lier. Die sowieso schon kochende Mobiliar Arena war nun in Ekstase, keinen der 1000 Matchbesuchern hielt es nun noch auf den Sitzen. Und dennoch jubelten am Ende nur etwa 20 Schaffhauser. Die Kadetten zeigten sich in den Schlussminuten abgeklärter als der Gegner.

Telegramm:

NLA, 10. Spieltag. – BSV Bern – Kadetten Schaffhausen 23:26 (12:19). – Mobiliar Arena Gümligen, 1002 Zuschauer. – SR: Capoccia/Jucker. – Kadetten: Biosca (7 Paraden), Pilipovic (3P); Zehnder (8/6), Matzken, Küttel (4), Schopper, Schmidt, Jerry (3), Novak, Lier (2), Gerbl, Markovic (1), Schelker (6), Tominec, Herburger (2). – Kadetten ohne Bartok, Canellas, Kusio und Maros (alle verletzt). – Strafen: Sieben Zweiminuten gegen Bern inkl. Rote Karte gegen Kaleb (49.), vier Zweiminutenstrafen gegen Kadetten inkl. Rote Karte gegen Markovic (36.).

Quelle: Kadetten Medienstelle

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