Mit einer überragenden Leistung bezwingen die Kadetten Schaffhausen den haushohen Favoriten Füchse Berlin im Hinspiel des Viertelfinals der European Handball League. Nach 19:18 in der ersten Halbzeit steigern sich die Kadetten gar noch in der zweiten Hälfte und siegen verdient mit 37:33.
Was war das für ein fantastischer Handballabend in der ausverkauften BBC Arena! Das Spiel startete gleich mit der ersten Parade durch Torhüter Pilipovic. Von Beginn weg war klar, dass das Heimteam bis in die Haarspitzen motiviert war um die Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Vor dem grossen Bundesligagegner zeigten sich die Kadetten nur am Anfang etwas beeindruckt. Nach dem herrlich herausgespielten 1:1 in der vierten Spielminute durch Lier legte sich die erste Nervosität. Angefeuert von den 3500 Zuschauerinnen und Zuschauern kämpften die Kadetten um jeden Ball. So gelang es ihnen nicht nur mit den Füchsen mitzuhalten, nein die Hausherren gingen bereits in der 7. Minute durch einen Treffer von Rikhardsson in Führung. Lange blieb es ein sehr enges Spiel bis der wieselflinke Matzken für zwei Minuten von der Platte musste. Zwei, drei ungenaue Zuspiele und schon konnten sich die Füchse leicht mit 7:10 absetzen. Besonders ihr Bestplayer Andersson fand immer wieder eine Lücke und machte der orangen Verteidigung das Leben schwer. War dies die Vorentscheidung zu Gunsten des Bundesligisten? Nein! Es waren im Gegenteil die Kadetten, die sich wieder herankämpften. Mit ihrer hervorragenden Verteidigung und einem erneut glänzend aufspielenden Torhüter Pilipovic machten sie den Rückstand rasch wieder wett. Und es kam noch besser, kurz vor Ende der ersten Halbzeit brachte Rikhardsson die Kadetten wieder mit 19:18 in Führung.
Die temporeiche und Kräfte zehrende erste Halbzeit hatte den Orangen schon viel an Substanz gekostet. Dennoch liessen sie nicht nach und steigerten sich sogar noch in der zweiten Halbzeit. Bald schon führten die Hausherren mit drei Treffern und man spürte, dass die Gäste langsam nervös wurden. Noch einmal gelang ihnen der Ausgleich zum 28:28 eine Viertelstunde vor Spielende. Drei «Holztreffer» und einige mirakulöse Paraden von Pilipovic sorgten aber dafür, dass die Füchse nicht mehr in Führung gehen konnten. Es waren die Kadetten, die dieses Momentum für sich entscheiden konnten und den Vorsprung bis zum Schluss auf sensationelle vier Treffer ausbauen konnten. «Ich kann versprechen, dass es kein leichtes Spiel für die Kadetten in Berlin werden wird», so Jaron Siewert, Trainer der Füchse nach Spielschluss. Dem gegenüber steht die Kampfansage von Pilipovic: «Vielleicht schaffe wir das Wunder von Berlin…»
Nach einer kurzen Erholungsphase steht aber für die Kadetten am kommenden Samstag das wichtige dritte Playoffspiel gegen den HSC Suhr Aarau auf dem Programm ehe es dann heisst: «Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!»
Kadetten Schaffhausen – Füchse Berlin: 37:33 (19:18); Kadetten SH: Pilipovic(1.-60./16 P.), Ziemer(für 1 Penalty), Heinis, Zabic, Ben Romdhane(1), Matzken(4), Rikhardsson(15/5), Canellas(4), Schopper(1), Kusio(4), Lier(3), Markovic, Maros, Tominec, Obranovic(4), Herburger(1); Füchse Berlin: Kireev(2P.), Milosavljev(6P.), Wiede(2), Darj(2), Holm(1), Andersson(7), Lichtlein(3), Freihöfer(3), Ende, Langhoff, Beneke, Kopljar(1), Vujovic(6/4), Weber(4), Marsenic(1), Drux(3); 5 Zweiminutenstrafen gegen Kadetten Schaffhausen und 5 Zweiminutenstrafe gegen Füchse Berlin
Quelle: Medienstelle Kadetten Schaffhausen
Bild: Foto Wagner Schweiz